Überblick

Der Master-Studiengang „Food Chain Environments“ startet jeweils zum Sommersemester und ist ausgelegt für drei Semester (90 ECTS), wobei ein komplettes Semester für die Erstellung der Master-Thesis vorgesehen ist (wenn möglich in Kooperation mit einem Unternehmen der Lebensmittelkette). Die Besonderheit des Studiengangs liegt im interdisziplinären und projektorientierten Ansatz begründet, d. h. die Studierenden werden sehr früh in interdisziplinären Projektseminaren konkrete Fragestellungen zu Food Chain Environments bearbeiten. Da die Studierenden aus verschiedenen Fachdisziplinen stammen, ist es gewünscht und beabsichtigt, dass die Studierenden ihre Expertisen in speziellen Lehrformaten miteinander austauschen. Neben den Pflichtfächern der jeweiligen Vertiefungsrichtung werden zudem verpflichtende Projektseminare (über alle Vertiefungsrichtungen) und Wahlpflichtfächer aus allen Studiengängen des Fachbereichs angeboten.
Im Master-Studiengang werden drei Vertiefungsrichtungen angeboten, für die sich die Studierenden je nach Hintergrund und Berufsorientierung entscheiden können:

Bioökonomie und Nachhaltigkeit

Bioökonomie und Nachhaltigkeit

Ziel dieser Vertiefungsrichtung ist das Herbeiführen eines tieferen Grundverständnisses zu einer nachhaltigen Produktion über die gesamte Wertschöpfungskette. Dabei steht die Abkehr von den fossilen Rohstoffen im Vordergrund. Methoden und Kenntnisse zur Bewertung und Umsetzung von Nachhaltigkeit sollen erworben werden. Für eine nachhaltige Zukunft ist ein Wandel hin zu einer biobasierten Produktions-, Arbeits- und Lebensweise erforderlich. Die Bioökonomie impliziert dabei eine moderne und nachhaltige Form des Wirtschaftens, die auf der effizienten Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen basiert.
Interessierte an dieser Vertiefungsrichtung sollten ein hohes Maß an technischem Verständnis, ein ausgeprägtes Interesse an nachhaltigen Produktionsverfahren (inklusive Verfahrenstechnik) und die Fähigkeit interdisziplinär zu denken und zunhandeln mitbringen. Dabei kann auf die umfangreiche und professionelle Ausstattung des Fachbereichs zurückgegriffen werden, wie z.B. Gewächshaus, Landtechnikhalle, mikrobiologische Labore, Bio-Reaktoren (inkl. Inline-Messtechnik) sowie moderne nasschemische Analyseverfahren.

Future Food

Future Food

Sowohl das Gesundheitssystem als auch Konsument*innen fordern verstärkt nachweislich gesundheitsfördernde und nachhaltige Lebensmittel ein, ein Trend der sich laut Prognosen in den nächsten Jahren verstetigen wird. Damit ist die Lebensmittelwirtschaft zunehmend gefordert, neben Sicherheit, Produkttechnologie und Geschmack auch nachweisbare Gesundheitsaspekte in die Konzeption und Produktion von Lebensmitteln einfließen zu lassen, und diese möglichst durch Nachhaltigkeitsaspekte zu ergänzen.
Das Ziel dieser Vertiefungsrichtung ist es daher, ausgewählte Aspekte dieser zukünftigen Lebensmittel anzusprechen und zu vertiefen. Dabei stehen keinesfalls schnell konzipierte und kurzlebige „Superfoods“ im Mittelpunkt, sondern nachhaltige Lebensmittel, die reflektiert und mit sozialer Verantwortung konzipiert, für einen Großteil der Bevölkerung erreichbar sein werden.
Erworben werden Mittlerkompetenzen zwischen Lebensmittelproduktion und Marketing. Dabei wird die über das Bachelorstudium vermittelte Spezialisierung in der Agrarwirtschaft, Lebensmitteltechnologie oder Ernährungswissenschaft/Diätetik aufgebrochen und neue Zugänge zum Wissen und dem Verständnis der jeweils anderen Hauptrichtungen der Wertschöpfungskette vermittelt. Diese Verbindung der drei Disziplinen spiegeln sich sowohl bei den Dozierenden wie auch bei den Studierenden wider, und schafft eine Plattform der lebendigen Diskussion, die zur Findung einer gemeinsamen Sprache und Vision beiträgt.
Damit ist das Ziel dieser Vertiefungsrichtung das Öffnen von Fenstern und Welten, die in der Spezialisierung der eigenen Fachrichtung verschlossen sind, und für die Umsetzung ganzheitlicher Lösungen benötigt werden. Dies ist auch das Besondere dieser Vertiefungsrichtung – zukunftsgerichtet soll sie die Studierenden stärken, die Ernährung „von morgen“ im interdisziplinären Team verantwortungsbewusst wie auch marktwirtschaftlich erfolgreich zu gestalten, um einen gesellschaftlichen Mehrwert zu erzeugen.
Diese Vertiefungsrichtung eignet sich vor allem für visionär orientierte Studierende, die in der Gesellschaft und für ihr zukünftiges Unternehmen einen Unterschied bewirken wollen, der sowohl marktwirtschaftlich interessant wie auch gesellschaftlich relevant ist. Zukünftige Studierende sollen teamorientiert, offen für Neues, gesellschaftspolitisch wie auch wissenschaftlich interessiert sein.

Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement

Ziel dieser Vertiefungsrichtung ist es Gefahren und die Qualität beeinflussende Faktoren in allen Bereichen des Food-Chain-Environments zu erkennen und Strategien für den Umgang mit diesen entwickeln zu können. Dabei spielen z.B. biologische, chemische und physikalische Gefahren, sowie Qualitätsparameter wie Nährstoffgehalt und –zusammensetzung eine entscheidende Rolle. Die Absolvent*innen sind nach dem erfolgreichen Abschluss der Vertiefungsrichtung in der Lage biologische, chemische und physikalische Gefahren innerhalb der Lebensmittelkette zurückzuverfolgen und sie an den geeignetsten Schnittstellen auf ein akzeptables Maß zu reduzieren oder komplett zu eliminieren. Ferner kennen sie die für die Qualitätssicherung relevanten Parameter und Methoden, sodass sie qualitätsrelevante Faktoren optimal entlang der Lebensmittelkette beeinflussen können.
Mit diesen Kompetenzen sind Absolvent*innen in der Lage relevante Qualitätsmerkmale nicht nur in einem Glied der Lebensmittelkette zu beeinflussen, sondern im Sinne eines longitudinal integrierten Qualitätssicherungssystems diese Merkmale entlang der gesamten Lebensmittelkette zu optimieren. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf mikrobiologische Parameter und die präzise Rückverfolgbarkeit gelegt. Durch die Interdisziplinarität in der Vertiefungsrichtung können Studierende z.B. verstehen, mit welchen Maßnahmen man die Ausbreitung von antibiotikaresistenten Zoonoseerregern in Nutztierbeständen reduzieren kann bzw. mit welchen Prozessschritten in der Lebensmittelverarbeitung diese Erreger abgetötet werden können, damit sie für die Endverbraucher*innen keine Gesundheitsgefahr mehr darstellen.
Studieninteressierte sollten ein besonderes Interesse an Probenahmen und -untersuchungen entlang der Lebensmittekette sowie ein gutes Verständnis für die kontinuierliche Verbesserung von Qualitätsmanagementsystemen mitbringen.

Video zum Studienablauf:

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Vorstellung des Moduls Planetary Health:

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Video zur Vertiefungsrichtung "Bioökonomie und Nachhaltigkeit":

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Video zur Vertiefungsrichtung "Future Food":

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Video zur Vertiefungsrichtung "Qualitätsmanagement":

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Zielgruppe

Studierende mit einem Bachelorabschluss (nach sieben Semestern) oder Diplom in einem der folgenden Studiengänge:

- Agrarwissenschaften oder Agrarwirtschaft

- Biotechnologie oder Lebensmitteltechnologie

- Ernährungswissenschaften, Ökotrophologie oder Diätetik

- oder fachlich ähnlicher Studiengang

 

Zusätzliche Anmerkungen:

Bei Studierenden mit einem sechssemestrigen Bachelor-Abschluss müssen zum Ende des Master-Studiums 120 ECTS-Punkte erreicht werden. Die Regelstudienzeit verlängert sich für diese Bewerber*innen um ein Semester auf insgesamt vier Semester.

Internationale Studierende müssen aussreichende Deutschkenntnisse nachweisen (Unterrichtssprachen sind überwiegend Deutsch und teilweise Englisch).

Modulübersicht M.Sc. Food Chain Environments