Erfahrungsberichte unserer (ehemaligen) Studierenden


André Ochla an seinem Arbeitsplatz

André Ochla - Student

"Ich blicke auf eine Zeit zurück, in der ich Leute kennenlernen durfte, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe. Zudem habe ich durch das Studium für viele Dinge eine andere Sichtweise entwickelt, die mich in meinen beruflichen Entscheidungen unterstützen.“

Ein Studium gehört zu den besten Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und Karrieremöglichkeiten zu schaffen. Doch nicht jeder Schulabschluss mündet direkt in ein Studium. Nicht nur, weil in einigen Fällen die Hochschulzugangsberechtigung fehlt. Für manche wird der Beginn einer Berufsausbildung nicht in Frage gestellt.

So war es auch bei André Ochla, der 1996 eine Ausbildung zum Landmachschinenmechaniker in der Landtechnik LVA Brandenburg GmbH startete, einfach, weil es sein Wunsch war. Nach dem Berufsabschluss und mehreren Jahren Berufserfahrung wollte sich André Ochla weiterbilden und begann, nach dem Vorbild seines Opas, die Fortbildung zum Handwerksmeister.

2005 erwarb er den Meister und damit einhergehend die Hochschulzugangsberechtigung. Mit seinem Meistertitel stieg die berufliche Verantwortung, indem ihm die Werkstattleitung übertragen wurde. Im technischen Bereich hatte André Ochla somit alles erreicht. Zu seinem 40 Geburtstag war die Entscheidung für eine weitere berufliche Entwicklung gefallen: Ein berufsbegleitendes betriebswirtschaftliches Studium. So startete André Ochla 2018 das berufsbegleitende Studium Angewandte Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Neubrandenburg. Der Arbeitgeber unterstützte das Vorhaben.

Und das Studium hat sich für André Ochla gelohnt: Er stieg in der Firma zum kaufmännischen Kundendienstleiter auf. Auch wenn die vier Jahre für ihn persönlich und für seine Familie nicht immer einfach waren blickt er auf eine Zeit zurück „in der ich Leute kennenlernen durfte, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe. Zudem habe ich durch das Studium für viele Dinge eine andere Sichtweise entwickelt, die mich in meinen beruflichen Entscheidungen unterstützen.“


Torsten Grohs (links) und sein Mitarbeiter Dirk Schleede sind sich einig: Ein berufsbegleitendes Studium zahlt sich aus.

Torsten Grohs - Student

"Das Studium liefert eine ausgezeichnete Basis und einen Mix an Fachwissen."

Der 50-jährige Templiner Torsten Grohs leitet in Trollenhagen die ESG Energy Service Group GmbH, ein Unternehmen, das sich mit erneuerbaren Energien befasst. Gleichzeitig ist er Student an der Hochschule Neubrandenburg. Chef und Student gleichzeitig? Geht das?

Der gelernte Steuerfachangestellte machte seinen Schulabschluss kurz vor Fall der Mauer. Eigentlich wollte Grohs studieren, bekam aber keinen Studienplatz. So entschied er sich für die Ausbildung. Es folgte eine steile Karriere: vom Qualitätsmanager zum Verwaltungsleiter bis zum Geschäftsführer. „Die Unternehmer und Gesellschafter haben mich immer weniger nach meiner Ausbildung als nach meinen Fähigkeiten und Potentialen eingesetzt“, sagt Torsten Grohs. „Eigentlich ein tolles Kompliment, hat mich das ständige Gefühl des Ungleichgewichts von Ausbildung und Job schließlich motiviert, mit Anfang fünfzig doch noch zu studieren.“

An der Hochschule Neubrandenburg studiert Grohs nun berufsbegleitend angewandte Betriebswirtschaftslehre (ABWL), Schwerpunkt Personal und Organisation. Für den Bachelorstudiengang entschied er sich, um sich nicht auf eine Branche festzulegen. Und weil sein Mitarbeiter Dirk Schleede bereits zwei Jahre zuvor gute Erfahrungen gemacht hat. „Dirk konnte die Studieninhalte direkt und problemlos umsetzen. ‚Angewandt‘ war also kein leeres Versprechen. Das festigte meinen Entschluss. Meine Arbeitskraft ist mit einem Betriebswirtschaftsstudium wesentlich besser zu verkaufen als ohne. Das erhöht meine Chancen, in meinem Job zu bleiben oder mich auf einem gleichwertigen Job zu verändern“, sagt Torsten Grohs.

Vom anwendbaren Know-how des Weiterbildungsangebots profitiert der Manager auch schon während des Studiums. „Manche Themen klingen auch ohne Studium logisch und sollten Standard sein. In der betrieblichen Praxis fehlt es jedoch meist an der konkreten Umsetzung. Das Studium vermittelt die richtigen Werkzeuge und Ideen, diese Themen professionell und konsequent in Angriff zu nehmen und zu kontrollieren. So konnten wir beispielsweise direkt den Einkauf und die damit verbundenen Kosten optimieren.“ Und wie klappt es, Chef und Student zugleich zu sein? „Die Balance zwischen Präsenztagen und Selbststudium ist ausgeglichen und lässt sich im betrieblichen Kontext gut gestalten“, meint Grohs. Der Studiengang kombiniert Präsenz- und Fernstudium und ermöglicht es den Studierenden, orts- und zeitunabhängig zu lernen. Alle paar Wochenenden unterstützen Blockveranstaltungen an der Hochschule das Selbststudium. „Wenn ich dann im Hörsaal am Klapptisch sitze, vorne steht der Dozent oder die Dozentin und hält die Vorlesung, fühle ich mich wie ein richtiger Student. Das hat schon was“, schmunzelt Grohs.

Beruf, Studium und Privatleben über vier Jahre hinweg unter einen Hut zu bekommen, ist nicht immer einfach. „Aber es lohnt sich, in Hochschulbildung zu investieren“, resümiert Grohs. „Das Studium liefert eine ausgezeichnete Basis und einen Mix an Fachwissen. Gleichzeitig lernen wir unsere Grenzen und Defizite kennen. Ich habe wertvolle neue Kontakte geknüpft, die sicher im Berufsleben erhalten bleiben.“


Cathleen Nebe - Absolventin

„Das berufsbegleitende Studium ABWL ist für mich eine Investition in eine erfolgreiche berufliche Zukunft!“

Erfahrungsbericht Studium Angewandte Betriebswirtschaftslehre als Investition in eine erfolgreiche berufliche Zukunft

Erfahrungsberichte Studium Angewandte Betriebswirtschaftslehre Hochschule Neubrandenburg, Studentin Constanze Patrunky, Meine berufliche Weiterbildung kommt jetzt nicht mehr zu kurz...

Constance Patrunky - Studentin

Meine berufliche Weiterbildung kommt jetzt nicht mehr zu kurz...

Warum haben Sie sich entschieden, neben Ihrem Beruf Angewandte Betriebswirtschaftslehre zu studieren?

Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder das Gefühl, dass meine berufliche Weiterbildung irgendwie zu kurz kommt. In einer Zeitschrift bin ich dann zufällig auf die Möglichkeit, in Neubrandenburg nebenberuflich zu studieren, gestoßen. Das ist jetzt schon einige Zeit her, aber die Idee ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen – und schließlich habe ich mich eingeschrieben.

Wie fühlt es sich an, Student zu sein? 

Ich habe jetzt drei Semester hinter mir und muss zugeben, dass mich das Studium viel mehr Zeit kostet, als ich am Anfang erwartet habe: Die Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen, deren Vor- und Nachbereitung und natürlich nicht zuletzt das Lernen für die Klausuren, die im Moment doch in sehr schneller Folge hinter einander anstehen, kosten mich viel Freizeit. Manchmal muss ich meinen inneren Schweinehund schon sehr bearbeiten, bevor ich mich wirklich an den Schreibtisch setze. Ohne Disziplin, den Willen zum Durchhalten und natürlich das persönliche Umfeld geht es also nicht.

Das „Studentenleben“ ist bei einem nebenberuflichen Studium etwas ganz anderes als bei einem Vollzeitstudium. Man hat natürlich andere Prioritäten, Verpflichtungen und einen routinierten Lebensrhythmus. Das Studium steht dabei nicht immer ganz oben auf der Liste. Daher bin ich dankbar, dass der Studiengang eine eigene Koordinatorin hat, die bei der Organisation und Administration unterstützt, an Termine erinnert und uns mit wichtigen Informationen versorgt.

Welche Erfahrungen oder Tipps geben Sie künftigen Studienanfängern mit auf den Weg?

Zukünftige Studienanfänger sollten wissen, dass das Studium wirklich viel Freizeit kostet und dass fachlich die gleichen Erwartungen an sie gestellt werden wie in einem Vollzeitstudium – und das obwohl, man viel weniger Zeit und andere Prioritäten im Leben hat. Mit einem guten Zeitmanagement, der Unterstützung durch das persönlich Umfeld und dem Willen, das Studium „durchzuziehen“, ist es aber sehr gut machbar – und ein bisschen Freizeit bleibt trotzdem immer noch ;-)

Würden Sie den Studiengang weiterempfehlen?

Die Hochschule Neubrandenburg ist sehr überschaubar, alle Einrichtungen sind schnell zu erreichen. Die Ausstattung ermöglicht ein konzentriertes Lernen und bei Problemen findet sich immer ein Ansprechpartner, der weiterhilft. Berufstätigen aus der Region, die ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Fähigkeiten systematisch und nachhaltig erweitern möchten, würde ich den Studiengang Angewandte Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Neubrandenburg jederzeit empfehlen. Ich selber bin bisher sehr zufrieden und erwarte, dass mir das Studium in meinem Berufsleben zukünftig zu Gute kommen wird.



Christian Völker - Absolvent

"Mit jeder Qualifikation verbessert sich die eigene Position."

Hochschule Neubrandenburg Studium Angewandte Betriebswirtschaftslehre Erfahrungsbericht Christian Völker Student

Warum haben Sie sich entschieden, neben Ihrem Beruf Angewandte Betriebswirtschaftslehre zu studieren?

Betriebswirtschaftliche Prozesse bestimmen seit 15 Jahren meinen Arbeitsalltag bei STEFFEN Media. Nach Abitur, einer kaufmännischen Ausbildung und der erworbenen Berufserfahrung, war das der logische Schritt. Einmal, um die praktischen Erfahrung mit dem theoretischen Wissen zu ergänzen und um mir die Qualifikation für mein weiteres Berufsleben bestätigen zu lassen.

Wie schaffen Sie es Familie und Beruf mit dem Studium zu vereinbaren?

Mit meinem Beruf ist das Studium sehr gut vereinbar. Herr Steffen, mein Chef, stellt mich u. a. für die Präsenztage frei und bietet mir ein flexibles Arbeitszeitmodell. Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar. Mein Privatleben muss sich dem Studium stärker unterordnen. Hier hilft mir die Familie sehr. Die Kinder verbringen z. B. an den Präsenzwochenenden die Zeit oft mit Oma und Opa.

Wie fühlt es sich an, Student zu sein? 

Student zu sein ist klasse! In meinem Lieblings-Burgerladen bekomme ich satte 10% Studentenrabatt. Ansonsten erlebe ich das Studentenleben vor allem als regelmäßigen Kampf mit dem „Inneren Schweinehund“. Das ist sicher der Tatsache geschuldet, dass ich als „Feierabendstudent“ immer schon einen normalen Arbeitstag hinter mir habe. Trotzdem ist es schön seinen Horizont in der kurzen Zeit schnell und konzentriert zu erweitern.

Welche beruflichen Chancen oder Veränderungen könnten nach erfolgreichem Studienabschluss eintreten?

Mit jeder Qualifikation verbessert sich die eigene Position. Für diese Erkenntnis musste ich nicht studieren. Eine Visitenkarte mit Titel ist wie ein schwarzer Anzug. Nicht unbedingt nötig aber es vereinfacht den Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern und nicht zuletzt mit Vorgesetzten und Kollegen enorm.

Welche Erfahrungen oder Tipps geben Sie künftigen Studienanfängern mit auf den Weg?

Ich kann das ABWL-Studium nur jedem empfehlen. Man muss sich rechtzeitig im Klaren sein, dass die zu investierende Zeit an anderer Stelle fehlt. Hier sollte man rechtzeitig mit Arbeitgeber und Familie sprechen.

Der wichtigste Tipp: 3 Tage vor der Klausur mit der Vorbereitung zu beginnen, ist keine gute Idee.


Benjamin Walter - Absolvent

"Es fühlt sich gut an, Teil einer tollen Jahrgangsgruppe zu sein."

Hochschule Neubrandenburg Studium Angewandte Betriebswirtschaftslehre Erfahrungsbericht Testimonial Benjamin Walter Student

Warum haben Sie sich entschieden, neben Ihrem Beruf Angewandte Betriebswirtschaftslehre zu studieren?

Um eine akademische Qualifikation zu erwerben, mit der sich insgesamt flexibler bei der Karriereplanung reagieren lässt.

Wie schaffen Sie es Familie und Beruf mit dem Studium zu vereinbaren?

Mit diesem Studiengang ist meine Berufstätigkeit in Vollzeit sehr gut vereinbar, die Präsenztermine in den Fachsemestern sind gut gestaffelt, um den vermittelten Stoff aus den Vorlesungen in der darauf folgenden Selbststudienphase zu festigen. Mein Arbeitgeber Weber Maschinenbau GmbH und mein Kollegenteam unterstützen mich mit Bildungsfreistellungen und Vertretungen, während der Präsenztage die in die Arbeitszeit fallen.

Familiär hält mir meine Lebensgefährtin den Rücken frei und die ganze Familie steht hinter mir und meinem Studium. Ich möchte mich hiermit bei allen die mich unterstützen recht herzlich bedanken, besonders bei meiner Lebensgefährtin.

Wie fühlt es sich an, Student zu sein? 

Es fühlt sich gut an, ein Teil von einer tollen Jahrgangsgruppe zu sein. Die Kommilitonen sind alle sehr sympathisch. Es wird sich gemeinsam zu Lerngruppen organisiert und sich gegenseitig unter die Arme gegriffen.

In den Vorlesungen kommt es wie immer im Leben auf das Studienthema, die oder den Professor/-in an und dessen Methodik und Didaktik. Zum wissenschaftlichen Arbeiten kann ich sagen, es nimmt viel Zeit und Selbstdisziplin in Anspruch, ich stecke mitten in der ersten Seminararbeit und hoffe diese mit einem guten Ergebnis abzuschließen. Der mich betreuende Dozent ist trotz räumlicher Distanz immer schnell erreichbar und steht mir mit Rat und Tat zur Seite.

Welche beruflichen Chancen oder Veränderungen könnten nach erfolgreichem Studienabschluss eintreten?

Aufstieg in der Karriereleiter in die mittlere Leitungsebene oder sogar in die Geschäftsführung im Mittelstand. Auch für eine eventuelle Selbstständigkeit ist man nach absolviertem Studium gerüstet.

Welche Erfahrungen oder Tipps geben Sie künftigen Studienanfängern mit auf den Weg?

Ohne lange nach zu denken, einfach mit dem Studium anfangen und sich in der Hochschule Neubrandenburg immatrikulieren. Wenn möglich alle Präsenztage wahrnehmen und bei diesen natürlich aufmerksam der Vorlesung folgen, immer die ersten Klausurtermine wahrnehmen. Der Studiums-Verwaltung sagen was einem nicht passt, es wird sich dann darum gekümmert und nach einer Lösung gesucht.


Katrin Thielsch - Absolventin

"... ich wollte bessere berufliche Möglichkeiten."

Hochschule Neubrandenburg Studium Angewandte Betriebswirtschaftslehre Erfahrungsbericht Testimonial Anke Brauns Studentin

Erschienen im Nordkurier vom 14.10.2017 (Autorin: Anke Brauns)

Beim zweiten Studium noch eine Schippe draufgelegt

Tagsüber arbeiten, abends die Familie und am Wochenende studieren: Wer sich berufsbegleitend noch mal in den Hörsaal setzt, muss ordentlich Durchhaltevermögen beweisen. Katrin Thielsch gehört zu den Ersten, die sich an der Neubrandenburger Hochschule „nebenbei“ an die Angewandte Betriebswirtschaft gewagt haben. Jetzt ist Erntezeit für die ersten Absolventen.

„Schon wieder Uni!“ Diese vorwurfsvolle Bemerkung hat sich Katrin Thielsch von ihren beiden Kindern in den vergangenen vier Jahren öfter anhören müssen. „Schon wieder Uni“– das hieß, Katrin Thielsch musste büffeln oder Arbeiten schreiben und hatte weniger Zeit für die Familie. Sie hat zwar keine Uni besucht, gehört aber an der Neubrandenburger Hochschule zu den ersten Absolventen im berufsbegleitenden Studiengang Angewandte Betriebswirtschaftslehre. „Zu Hause Disziplin zu haben und etwas fürs Studium zu tun, das ist mir am schwersten gefallen“, sagt die 38-Jährige. Deshalb ist sie an den Wochenenden, an denen sie keine Vorlesungen hatte, trotzdem hin und wieder von zu Hause in Wildberg nach Neubrandenburg gefahren, war in der Hochschul-Bibliothek und hat sich in der Hochschule ein Plätzchen gesucht,um mit Praxisarbeiten oder der Bachelorarbeit voran zu kommen. „Hier konnte ich effektiv arbeiten und habe viel geschafft“, sagt sie.

Bessere berufliche Möglichkeiten gesucht Dass sie gemeinsam mit den anderen knapp 30 Erst-Absolventen in der kommenden Woche ihr Zeugnis bekommt, macht sie natürlich stolz. Aber sie gehe auch mit einem weinenden Auge, gesteht sie. Auch wenn sie in den vier Jahren nicht jeden Tag wie ein Direktstudent, sondern nur alle paar Wochen mit ihren Kommilitonen in der Hochschule war, ist die Truppe zusammengewachsen. „Es ist auch eine ganze andere Kommunikation untereinander und mit den Professoren, wenn alle Studenten schon aus dem Berufsleben kommen und ihre Erfahrungen einbringen. Das war richtig guter Austausch“, sagt sie. Katrin Thielsch weiß genau,wovon sie spricht, denn sie hat schon einmal an der Neubrandenburger Hochschule studiert. Gleich nachdem Abitur in den 90er-Jahren entschied sich die Tochter einer Bäcker-Familie für Lebensmitteltechnologie und fand nach dem Studium Arbeit in der Saftindustrie –allerdings in Paderborn.Aus familiären Gründen kam Katrin Thielsch zurück, arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule und schließlich im Zentrum für Lebensmitteltechnologie. „Eine schöne Arbeit, aber immer nur befristete Verträge, das war mir mit Familie dann zu unsicher,ich wollte bessere berufliche Möglichkeiten“, erklärt sie, warum sie sich schließlich entschied, knapp 9000 Euro zu investieren und berufsbegleitend Betriebswirtschaft zu studieren. Zwar hat Katrin Thielsch auch immer gern in der Wildberger Bäckerei ihrer Eltern geholfen und das Thema Lebensmittel liegt ihr sowieso, aber für Zahlen hat sie auch ein Faible. In Mathe sei sie immer ganz gut gewesen. Und wenn sich anderen Menschen die Haare sträuben bei scheinbar so trockenen Angelegenheiten wie Controlling,Rechnungslegung oder Finanzmanagement – sie findet das spannend. Natürlich sei es auch stressig gewesen, das Studium mit Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen.Für einige der 15 Studenten,die vorzeitig abgebrochen haben,war das sicher auch ein Grund. „Ich habe zwischendurch auch überlegt“, gesteht Katrin Thielsch.

Arbeitgeber unterstützten das Studium Aber sie hat durchgehalten und ist jetzt „glücklich und zufrieden“. Während des Studiums lernte sie ihre künftige Chefin kennen und arbeitet jetzt bei einem großen Energieunternehmen in Demmin. Beide Arbeitgeber haben ihr Studium unterstützt, indem sie Bildungsurlaub gewährten, erzählt sie. Ihr Mann, die Kinder und ihre Eltern kommen auch zur Abschlussveranstaltung. Sie sind alle mächtig stolz auf Katrin Thielsch – und haben natürlich ihren Anteil, indem sie ihr zum Beispiel den Rückenfrei hielten. Die Wildbergerin schrieb auch beide Praxisarbeiten in der Familien-Bäckerei Ohm, ihre Bachelor-Arbeit ebenfalls zum Thema „Unternehmensübergabe in einem handwerklichen Unternehmen“– denn ihre Schwester hat die Bäckerei im vergangenen Jahr von den Eltern übernommen. Eine 1,7 bekam Katrin Thielsch für ihre Bachelor-Arbeit. „Das erste Studium habe ich deutlich schlechter abgeschlossen“, gibt sie lachend zu.