Bericht Exkursion Aktuelle Themen der Non-Food-Produkte
Im Rahmen des Moduls „Aktuelle Themen der Non-Food-Produkte“ von Frau Prof. Dr. Beatrice Großjohann konnte nach längerer Corona-Pause endlich wieder eine Exkursion nach Anklam stattfinden, um uns Masterstudierenden der Lebensmittel- und Bioprodukttechnologie einen spannenden Einblick in lokale Unternehmen in der Region zu gewährleisten. Auf dem „Tourplan“ standen dieses Jahr das Taraxagum Lab Forschungs- und Versuchslabor für Löwenzahnkautschuk der Firma Continental AG, die Anklam Extrakt GmbH und zu guter Letzt das Bioökonomiezentrum Anklam, repräsentiert durch die Grinol GmbH.
Taraxagum Lab
Den Anfang machte am frühen Morgen das Taraxagum Lab, wo wir vom Standortleiter Dr. Carsten Venz durch die Produktionshalle und Labore der Firma geführt wurden. Wenn auch die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt und vieles natürlich geheim gehalten werden muss, war es super interessant zu hören, wie viel Kleinstarbeit in der Gewinnung des Kautschuks aus Löwenzahn steckt.
Das Forschungsteam kann sich nicht auf vorheriges Wissen stützen, sondern muss sich sein Wissen von Anfang an neu erarbeiten. So muss zum Beispiel eine Möglichkeit gefunden werden, die Wurzeln, die man für die Kautschukextraktion braucht, ohne Plastik aus der Erde zu ziehen, da dieser die weitere Verarbeitung stört. Zurzeit muss dies noch mühsam hinterher mit der Hand entfernt werden.
Diese und weitere Fragen wurden gemütlich beim Kaffee besprochen, wir bedanken uns sehr für diesen interessanten Einblick in die Welt der Grundlagenforschung!
Anklam Extrakt GmbH
Anschließend stand eine Führung durch die Nachbarfirma Anklam Extrakt GmbH an. Dort wurden wir vom Geschäftsführer Mirko Bröcker persönlich empfangen, der es sich nicht nehmen ließ, uns zuerst die Anwendungsgebiete der in Anklam hergestellten Extrakte vorzustellen und uns durch die hochmoderne Produktionsstätte zu führen.
Besonders angetan waren wir von den COGNITION KICK NUTRICAPS und den DETOX NUTRICAPS, die es Konsument*innen ermöglicht, ihre Nespresso-Maschine nicht nur für Kaffee zu nutzen, sondern auch Nahrungsergänzungsmittel in Form eines Heißgetränkes zu sich zu nehmen. Sehr innovativ und extrem spannend.
Bioökonomiezentrum Anklam und Grinol GmbH
Zu guter Letzt empfing uns Frau Prof. Dr. Großjohann im Bioökonomiezentrum Anklam, das von ihr aufgebaut und geleitet wird.
Nach einer leckeren Stärkung gab es einen Vortrag über die Entwicklung des Bioökonomiezentrums. Von einer ehemaligen Großschlachterei wurde das Gelände umgewidmet, um in den Räumen ein hochmodernes Labor unter der Führung der Food & Pharma Service Anklam GmbH einzurichten. Auch werden in den ehemaligen Lagerhallen Räumlichkeiten für innovative Start-Ups bereitgestellt, die sich alle um das Thema zukunftsrelevante, nachhaltige Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft drehen. Mehr als ein Dutzend Firmen haben sich dort bereits angesiedelt. Aus einem ehemaligen Schlachthof ist ein Ort geworden, an dem bioökonomischer Innovationsgeist und Forschungsdrang den Ton angeben. Bearbeitete Themenfelder reichen von der Herstellung von Met, über die Entwicklung innovativer Lebensmittel, die Nutzung von regionalen Reststoffen, bis hin zur Konzeptentwicklung im Bereich erneuerbarer Energien. Schwerpunkt der Arbeiten sind bioökonomische Projekte von denen einige gemeinsam mit der Hochschule Neubrandenburg bearbeitet werden.
Repräsentativ für diesen Ansatz hielt Ulrich Wirtz, der Leiter der Forschung & Entwicklung der Firma Grinol einen Vortrag über seinen Ansatz, aus Reststoffen und Kunststoffabfällen Gas, Biokraftstoff und Biokohle über eine eigens entwickelte Pyrolyse-Technik herzustellen. Nach einigen Zwischenstopps, einer davon auch in England, hat er nun seine Heimat im Bioökonomiezentrum gefunden. Zum Abschluss hat er uns seine Anlage gezeigt, die es schafft, Heizöl für mehrere Haushalte zu produzieren.
Fazit
Es gibt in und um Anklam hochspannende, innovative Unternehmen, die Möglichkeiten für Praktika, Betreuung von Abschlussarbeiten bieten und als zukünftige Arbeitgeber für Lebensmitteltechnolog*innen besonders interessant sind.
Ganz herzlichen Dank Frau Prof. Dr. Großjohann für diesen super abwechslungsreichen, perfekt organisierten Tag und das offerierte Feuerwerk an Möglichkeiten und Chancen, die sich in der Region Anklam für uns bieten.