Eisberge und Pinguine statt Kino und Museum

Eine drei geteilte Fotocollage zeigt zum einen eine topologische Draufsicht der Antarktis, zum anderen ein Gruppenfoto der Stationsbesatzung von 2011 sowie den Forscher Jölund Asseng bei seinem Vortrag Ende August im Haus 2.
Jölund Asseng (s. rechts) gab seinem Publikum während seines Vortrags spannende Einblicke und witzige Anekdoten aus dem Leben am Südpol. Foto: Josephine Rose

 

406 Tage im Eis – Für Forschung, die bewegt

Asseng war 2011 als Meteorologe und Stationsleiter vor Ort. Die Neumayer III ist die größte Station in der Geschichte der deutschen Antarktisforschung. Sie steht auf 16 höhenverstellbaren Stelzen. Die Hydraulik sorgt dafür, dass Station und Besatzung auch bei viel Neuschnee nicht eingeschneit werden. Die Neumayer-Station befindet sich nicht auf dem Festland des Kontinents, sondern auf schwimmendem Schelfeis. 

Trinkwasser aus Schnee, stundenlanges Schaufeln und Sonnenbrand, der von unten wächst – weil die Sonne gnadenlos vom Weiß reflektiert. Zwischen all den kuriosen Alltagsszenen steckt knallharte Wissenschaft: Die Daten aus der Antarktis sind entscheidend für Klimaforschung, Biodiversität und Küstenschutz. Was die Besatzungen dort messen, liefert die Basis für politische Entscheidungen – weit weg vom ewigen Eis, mitten in unserer Gegenwart.

 

Let me entertain you! 

Jölund Assengs Vortrag dauerte zweieinhalb Stunden – winzige 0,024 Prozent seiner Überwinterungszeit. Von der Reise bleiben ihm bis heute unzählige Momente im Kopf. Wer besondere Unterhaltung wünschte, konnte natürlich nicht auf TV, Kino oder Museen zurückgreifen. Häufig, so erzählt er, wurden die Nachbarn belauscht und beobachtet – eine Kolonie Pinguine.

 

Asseng war 2023 bereits im Rahmen des Geodäsie-Kolloquiums zu Gast an der Hochschule Neubrandenburg. Den Artikel dazu haben wir hier unten verlinkt.

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