Exkursion nach Schleswig-Holstein

5. - 9. Juni 2017

Reisebericht der studentischen Exkursionsteilnehmenden

Tag 1: Anreise & Kultur

Die traditionelle Pfingstexkursion des Studiengangs Agrarwirtschaft führte in diesem Jahr in das Bundesland Schleswig-Holstein. Mit 44 Studierenden des sechsten Semesters sowie Professor Christian Looft und Professorin Anke Schuldt bereisten wir unser Nachbarbundesland. Die Exkursion hatte das Ziel, alle Bereiche der Landwirtschaft sowie einige spezielle Bereiche der Pflanzen- und Tierproduktion kennenzulernen.

Lübeck

Am Pfingstmontag verließen wir in der Mittagszeit unseren Hochschulort Neubrandenburg  und machten uns auf den Weg in die Hansestadt Lübeck.  Nach einer vierstündigen Busfahrt mit einem Zwischenstopp, erreichten wir gut gelaunt unsere Jugendherberge in Lübeck. Nachdem die Zimmer bezogen waren, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zur geplanten Stadtführung. Am Holstentor wurden wir freundlich von unseren Stadtführern empfangen und in zwei Gruppen aufgeteilt. Innerhalb von zwei Stunden erkundeten wir die Altstadt von Lübeck mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. Den Feiertag ließen wir anschließend bei einem gemeinsamen Abendessen in einer gemütlichen Gaststätte ausklingen. 

Tag 2: Landhandel, Wein & Japanische Rinder
ATR Landhandel

Ein straffes Programm erwartete uns am zweiten Tag unserer Exkursionsreise. Deshalb saßen wir alle pünktlich um acht Uhr morgens in unserem Reisebus, mit dem Ziel abends in Kiel zu landen. Den ersten Zwischenstopp legten wir nicht weit von Lübeck entfernt in Ratzeburg ein. Dort verbrachten wir den Vormittag bei der Firma ATR Landhandel. Wir bekamen einen tieferen Einblick in das Unternehmen. Uns erwarteten nicht nur spannende Vorträge über das Unternehmen und die aktuelle Marktlage, sondern auch eine Betriebsbesichtigung mit anschließendem Imbiss.

Obst- und Weingut Ingenhof

Danach begaben wir uns auf eine eineinhalbstündige Busfahrt zum Ingenhof nach Malente, welches unser zweiter Halt auf dem Weg nach Kiel war. Dort angekommen besuchten wir den wohl nördlichsten Weinberg Deutschlands. In einem persönlichen Gespräch mit der Betriebsleiterin, erfuhren wir eine ganze Menge über die Entstehung des Hofes und den norddeutschen Weinanbau. Anschließend wurden wir dort zu Kaffee und Kuchen im Pferdestall eingeladen. Des Weiteren konnte auf eigene Faust der Hof sowie auch der Hofladen besichtigt werden.

Holstein Wagyu Farm

Gegen 16 Uhr begaben wir uns an diesem Tag zum dritten Haltepunkt des Tages nach Negenharrie. Dort durften wir auf der Holstein Wagyu Farm zu Gast sein. Hier trafen wir auf echte (japanische) Wagyu-Rinder „Made in Holstein“. Auf allerhöchstem Niveau werden dort reinrassige Wagyu-Rinder gezüchtet. Bei dem Betriebsrundgang konnten wir die wertvollste Wagyu-Kuh Europas sehen und bekamen einen Rundumblick über diesen besonderen Zweig der Tierhaltung. Nach den vielen Eindrücken des Tages betraten wir ein letztes Mal den Bus für diesen Tag und machten uns auf den Weg zu unserer Jugendherberge und beendeten den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen in Kiel.

Tag 3: Ozeanforschung, Saatgut, Versuchsfelder & Ökolandbau
Ozeanforschung

Der Mittwoch, Bergfest unserer Exkursion, führte uns zunächst in das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Nach einer theoretischen Einführung in die Ozeanforschung, begaben wir uns in Lagerhallen und Archive sowie in die hauseigene Werkstatt.

Saatgut

Auf dem Weg zum nächsten Tagespunkt machten wir Halt am Strand von Eggernförde, um dort unser Lunchpaket zum Mittag zu genießen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, da es stark regnete. Dieses Wetter zog sich auch durch unseren nächsten Programmpunkt in Hohenlieth. Dort wurden wir bei der NPZ empfangen und für die Feldbegehungen mit Regencapes ausgestattet. Bei einem Rundgang durch die Versuchsfelder wurde uns die Unternehmensentwicklung und die Unternehmensziele näher erläutert. Der Rundgang führte uns durch die Saatgutaufbereitung sowie durch die Lagerstätten, wo wir anschließend bei einem kleinen Imbiss mit dem Geschäftsführer in ein Gespräch kommen konnten.

Versuchsgut Lindhof

Leicht durchnässt begaben wir uns mit dem Bus zum letzten Programmpunkt des Tages. Wir besuchten das Versuchsgut Lindhof der Christian-Albrechts-Universität. Dieser Betrieb verschaffte uns mittels Vortrag und Besichtigung Einblicke in Chancen und Herausforderungen des ökologischen Landbaus.

Zu guter Letzt an diesem Tag, begaben wir uns zum Abendessen in die Forstbaumschule. Das rundete das Bergfest der Exkursion gelungen ab.

Tag 4: Öko-Landwirtschaftsbetrieb, Versuchsfeld, Milchviehbetrieb & Geselligkeit
Gut Schierensee

Nach einer weiteren Übernachtung in Kiel starteten wir am Tag 4 wieder pünktlich um 8:00 Uhr, in  Richtung Schierensee. Dort besuchten wir das von Familie Fielmann geführte Gut Schierensee. Zu Beginn besichtigen wir das prunkvoll restaurierte Herrenhaus mit dem anliegenden 40 Hektar großen Garten. Danach fuhren wir 500 Meter weiter zu dem neuen Wirtschaftshof des Landwirtschaftsbetriebes der Familie.
Gut Schierensee verfügt über 1.600 Hektar landwirtschaftliche Fläche, davon 640 Hektar Acker, 270 Hektar Grünland, 500 Hektar Forst, 100 Hektar Seen, Biotope und Sonstiges. Des Weiteren werden dort etwa knapp 400 Rinder der Rasse Limousin gehalten. Das Besondere daran ist, dass der komplette Betrieb ökologisch bewirtschaftet wird. Beeindruckend war die riesige Heutrocknung, mit dem das komplette Heu getrocknet wird. Anschließend kehrten wir zum Mittag in Brauers Aalkate am Nord-Ostsee-Kanal ein und ließen uns die ortsüblichen Fischgerichte schmecken.

Versuchsfelder Ostenfeld

Nach der Stärkung fuhren wir nach Ostenfeld auf die Versuchsfelder der Fachhochschule Osterrönfeld. Dort gab uns Prof. Schlüter Einblicke in ihr Versuchswesen. Aus Sicht der technisch Begeisterten unter uns, waren wir sehr beeindruckt von den Schmotzer Traktoren.

Betrieb Wendell-Andresen

Als letzte Station des Tages besuchten wir den Betrieb Wendell-Andresen. Dieser züchtet Holstein Friesian Rinder und hat erst vor wenigen Jahren seinen neuen Milchviehstall in Betrieb genommen.

Im Anschluss fuhren wir zu unserer Jugendherberge, bezogen diese und bereiteten uns auf einen gemütlichen Abend bei Familie Looft vor, welche unweit der Jugendherberge wohnt. Dort wurden wir herzlich, mit reichlich Speisen und Bier empfangen. Dies war aus Sicht der Geselligkeit der Höhepunkt dieser Woche. Auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Familie.

Tag 5: Schweine, Pferde & Abreise
Schweine

Am letzten Tag der Exkursion ging es wieder früh los. Das erste Ziel des Tages war der Betrieb Naudszus. welcher Schweine mästet und eine Biogasanlage betreibt. Dort kam es zu interessanten Diskussionen zwischen uns Studierenden und dem Landwirt.

Pferde

Zum Mittag kehrten wir dann im Giekauer Kroog ein um gestärkt unser letztes Ziel der Woche anzusteuern. Die Freude der pferdeverrücken "Mädels" war besonders groß als wir zum Gestüt Panker fuhren. Das Gestüt, auf dem Trakehner gezüchtet werden, gehört der Familie von Hessen. Des Weiteren befinden sich im Nachbarort die Wirtschaftsgebäude der Landwirtschaft, ebenfalls im Besitz der Familie von Hessen.

Nach einer sehr interessanten und aufregenden Woche traten wir die Heimfahrt an. Ein riesengroßes Dankeschön an alle Unternehmen die sich die Zeit genommen haben, um uns Einblicke in ihre Firmen zu geben. Ebenso danken wir Frau Prof. Schuldt und Herrn Prof. Looft für die Organisation der Fahrt sowie Frau Looft für die nette Bewirtung.