Krzysztof Jastrzebski, geb. 1983, ist Schuldnerberater und war zunächst als Streetworker in der - Mobilen Jugendarbeit der Caritas in Neubrandenburg. Er hat von 2005 bis 2010 Soziale Arbeit an der Neubrandenburger Hochschule studiert. Er stammt aus Barlinek in Polen und lebt seit 2004 in Neubrandenburg.

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„Ich war selbst so etwas wie ein Straßenkind, obwohl meine Eltern keine armen Leute sind. Aber meine Mutter hat in Schichten gearbeitet, mein Vater war als Lkw-Fahrer fast immer unterwegs. Also war ich als Kind eben die meiste Zeit draußen, auf der Straße. Da hätten wir als Jugendliche auch Streetworker brauchen können. Ich weiß, dass Jugendliche tolle Ideen haben, wir unterstützen sie dabei, diese Ideen auch umzusetzen.“

Als Krzysztof Jastrzebski 2004 nach Neubrandenburg kam, hat er erstmal Zettel an alle Gegenstände in seiner Umgebung geklebt, damit er sich die deutschen Worte einprägt. Er hat damals ein Soziales Jahr im Jugendklub Zebra absolviert und damit Neuland betreten. „Ich habe mich zuhause in Polen politisch engagiert, zum Beispiel im Jugendparlament der Stadt“, erzählt er. Mit dem EU-Beitritt seines Heimatlandes eröffneten sich neue Möglichkeiten, auch für ihn. Und so kam er nach Deutschland für das Soziale Jahr. Eigentlich hatte er vor, dann in Stettin zu studieren. Aber dann tat sich eine neue Chance auf - das Studium der Sozialen Arbeit in Neubrandenburg. „Ich habe das immer als großen Versuch für mich gesehen, mit der Sprache und den Jobs nebenbei, weil ich ja keinen Bafög-Anspruch hatte. Das Studium war toll, die kleine Hochschule mit den familiären Beziehungen hat mir viele Möglichkeiten gegeben. Ich konnte immer zu jedem Professor gehen und habe immer Hilfe bekommen.“ Krzysztof Jastrzebski hat es geschafft – nach zehn Semestern hatte er das Diplom als Sozialarbeiter in der Hand.

Schon während der Praktika im Studium fand er zwei interessante Wege für sich - die Arbeit mit Migranten und die Arbeit mit Jugendlichen. Nachdem er im Neubrandenburger Wohngebiet Datzeberg ein Anti-Gewalt-Projekt betreut und eine Elternzeit-Vertretung bei den Streetworkern der Caritas in Neubrandenburg übernommen hatte, blieb er dabei. „Wir sind in den Stadtteilen unterwegs, treffen Cliquen und einzelne Leute. Das heißt, wir machen niedrigschwellige Angebote, kommen also zu den Jugendlichen, sie müssen nicht zu uns kommen“, erklärt er. Die Streetworker kümmern sich, „um Probleme, die Jugendliche haben, nicht um Probleme, die sie machen“, wie es Jastrzebski formuliert. Die Zielgruppe sind 14- bis 27-Jährige.

Die Arbeit auf der Straße, bei den Jugendlichen mache etwa die Hälfte der Zeit aus. „Etwa 30 Prozent verbringen wir am Schreibtisch, um Konzepte, anonymisierte Berichte oder Förderanträge zu schreiben. Und etwa 20 Prozent macht die Mitarbeit in Gremien wie Beiräten oder Ausschüssen aus“, erklärt er.

Die Mobile Jugendarbeit liege ihm sehr am Herzen. Trotzdem ist er zur Schuldnerberatung der Caritas gewechselt. Es sei einfach Zeit für etwas Neues gewesen, und die Soziale Arbeit sei eben auch sehr vielseitig. Als Schuldnerberater will Krzysztof Jastrzebski gern mit Migranten arbeiten. Ein positiver Nebeneffekt seien für ihn etwas geregeltere Arbeitszeiten. So habe er mehr Zeit für seine Familie – seine ebenfalls aus Barlinek stammende Frau und den fast sechsjährigen Sohn.

Die fünf wichtigsten Aufgaben:

  • Unterwegs bei den Jugendlichen sein
  • Authentisch bleiben
  • Organisieren von Projekten, nach Ideen der Jugendlichen oder nach eigenen Ideen
  • Konzepte, anonymisierte Berichte, Förderanträge schreiben
  • In Gremien mitarbeiten