„Wenn man mit 18 von zu Hause auszieht, ist man noch nicht selbstständig.“ Wie Xaver von Bonn nach Neubrandenburg kam

Ein junger Mann mit mittellangen braunen Haaren und Brille sitzt auf einem schwarzen Ledersessel mit rotem Sitzkissen. Er trägt eine kurze schwarze Hose und ein lockeres weißes Oberteil sowie Tennissocken und sportliche Schuhe. Im Hintergrund befinden sich verschiedene grüne Pflanzen.
Von NRW nach Meck-Pomm – Xaver entschied sich bewusst für ein Studium an der Hochschule Neubrandenburg. Foto: Martin Fröse

Er gehört zu den ersten Personen überhaupt, die an der Hochschule Neubrandenburg im neuen Masterprogramm Landschaftsarchitektur studieren. Der Studiengang wird erstmals ab dem Wintersemester 2025/2026 angeboten. Im Interview beantwortet uns Xaver, wieso er sich für den Master in Neubrandenburg entschieden hat und wie sein Werdegang bis dahin aussah.

Erst grünes Praktikum in NRW, jetzt kleine Lerngruppen in MV

Während seines agrarwirtschaftlichen Fachabiturs entdeckte Xaver den Botanischen Garten in Bonn. Er arbeitete ein Jahr lang zwischen exotischen Pflanzen und heimischen Gewächsen. „Ich habe gemerkt, dass mich das sehr interessiert. Der grüne Raum und darin zu planen.“ In Neubrandenburg – acht Stunden entfernt von der Heimat – sollte er genau das lernen und begann sein Studium im Bachelor Landschaftsarchitektur.

Weg von riesigen Hörsälen, hin zu persönlichem Kontakt – etwas, das Xaver während des Bachelor-Studiums zu schätzen lernte. „Wir haben einen direkten Draht zu den Lehrenden. Wir sind 10 bis 15 Leute pro Gruppe – fast wie eine Schulklasse.“ Neben dem Studium punktet auch das Umfeld: ein großer See vor der Haustür und eine Community, in der man sofort Anschluss findet.

Neues Master-Angebot bietet Abschluss in Rekordzeit

Zwei Semester Regelstudienzeit fordert der neue Master Landschaftsarchitektur in Neubrandenburg. „Das war für mich ein großes Argument“, erzählt Xaver im Interview. „Ich kenne hier alle, fühle mich wohl – und danach kann es direkt in den Beruf gehen.“ Berlin oder Bonn stehen ganz oben auf seiner Liste. Im Job möchte er seinen Fokus auf Nachhaltigkeit setzen. Eine Pflicht, kein Trend.

Schon in seiner Bachelorarbeit beschäftigte sich Xaver mit Klimasensiblen Sportanlagen im urbanen Raum – ein Thema, das für ihn nicht nur fachlich spannend, sondern auch gesellschaftlich wichtig ist. „Wir müssen mehr mit recycelbaren Materialien arbeiten, versiegelte Flächen aufbrechen und klimaangepasst bauen.“ Für ihn gehört Nachhaltigkeit zur DNA moderner Landschaftsarchitektur.

Mehr als nur Pläne zeichnen

Vom Master erwartet Xaver praxisnahe Inhalte: vom Umgang mit Bauschäden bis zum Leiten eines eigenen Büros. „Ich hoffe, wir schauen uns auch im Master wieder Baustellen und Außenanlagen an und entwickeln praxisnah Lösungen – so wie im Bachelor.“

Doch es sind nicht nur Baustellen und Vorlesungen, die ihn geprägt haben. „Man wird durch das Studium selbstständiger. Wenn man mit 18 von zu Hause auszieht, ist man noch nicht selbständig. Man lernt mit der Zeit Leute fürs Leben kennen – und wie wichtig es ist, auch mal zu entschleunigen.“ Mit dem neuen Master in Neubrandenburg haben Studierende wie er die Chance, nach nur einem Jahr den nächsten Karriereschritt zu gehen.


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