Ein besonderes Erlebnis wird zwölf Studierenden des Bachelor-Studiengangs Naturschutz und Landnutzungsplanung wohl noch lange in Erinnerung bleiben: Während ihrer fünftägigen Exkursion "Rund um Rostock" trafen sie auf den international bekannten Naturschützer und Träger des Alternativen Nobelpreises, Prof. Dr. Michael Succow. Organisiert wurde dieses Treffen im idyllischen Recknitztal von Ute Schmidt von der Naturschutzstation in Gruel.
Naturschutzpionier berichtet von persönlichen Erlebnissen und Landnutzung zu DDR-Zeiten
Michael Succow hat eine enge Verbindung zu dieser Region – seine Dissertation schrieb er über das Recknitztal. Gleich zu Beginn des Gesprächs wies er mit einem Schmunzeln auf den unermüdlich singenden Zaunkönig hin, das sich damit gegen die ungewohnte menschliche Präsenz behaupten wollte. Succow sprach über die wechselvolle Geschichte der Recknitzniederung, ihre intensive Nutzung zu DDR-Zeiten, die nachfolgende Renaturierung, und die große ökologische Bedeutung von Mooren – insbesondere im Hinblick auf Klimawandel, Trockenheit und nachhaltige Landnutzung.
Neben fachlichen Einblicken teilte der emeritierte Professor auch viele persönliche Erlebnisse – etwa seine Begegnungen mit politischen Entscheidungsträgern und Mitstreiter*innen in Wissenschaft und Naturschutz. Er berichtete, wie es in turbulenten Zeiten kurz vor der Wiedervereinigung gelang, das Nationalparkprogramm der DDR in der allerletzten Ministerratssitzung auf den Weg zu bringen – ein historischer Moment für den Naturschutz. Er setze heute auf die jungen Studierenden, die sich um die Zukunft der Landschaft kümmern sollen und wollen und betonte dabei, wie die Natur in ihrer Gesamtheit zu betrachten ist. Dabei hob er die Bedeutung der Hochschulen hervor, die praktische und angewandte Lehre auch draußen in der Landschaft betreiben.
Studierende mussten für die Exkursion „wetterfest“ sein
Für die Studierenden war diese Begegnung ein Highlight – doch nicht das einzige auf der Reise. Auch die abendliche Paddeltour auf der Recknitz mit einem unerwarteten Biber-Schauspiel, die vielfältigen Einblicke in der Rostocker Heide, einem der größten kommunalen Wälder Deutschlands, sowie der Umgang mit Natur- und Küstenschutz und Tourismus hinterließen bleibende Eindrücke. Schließlich zeigte das wechselhafte Wetter an der Ostsee mit Gewitter und Windstärke 5 mitreißend, wie stark Natur und Mensch miteinander verbunden sind.