Praxiserfahrung in der Sucht- und Drogenberatung: Einblick ins Berufsleben

Lydia Mausolf absolvierte ihr Praktikum in der Suchtberatungsstelle der Caritas. Foto: privat

Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit an der Hochschule Neubrandenburg ist ein Praxissemester vorgesehen, das den Studierenden Einblicke in ihr zukünftiges Berufsfeld ermöglicht. Lydia Mausolf wählte die Sucht- und Drogenberatung der Caritas Neubrandenburg für ihr Praktikum. Eine Einrichtung, die Beratung, Begleitung und Behandlung bei Problemen mit Alkohol und anderen Suchtmitteln bietet. In der Zeit vom 28. Februar bis 28. Juli 2023 konnte sie wertvolle Erfahrungen sammeln und kommt zu dem Schluss: „Das Praktikum hat mir bewiesen, wie gerne ich in diesem Bereich arbeiten möchte.“

Ein guter Start

Lydia Mausolf hatte zuvor bereits ein Kurzpraktikum bei der Sucht- und Drogenberatung der Volkssolidarität in Anklam absolviert. Das half ihr, die Aufgaben und Arbeitsweise einer solchen Beratungsstelle kennenzulernen. Ihr Praktikum begann mit dem  Kennenlernen des Teams und der Räumlichkeiten sowie einer Einführung in die verwendete Software zur Terminverwaltung und Dokumentation. Sie erhielt auch Einblick in das Konzept der Beratungsstelle, in der sich Mitarbeiter auf verschiedene Themengebiete wie Glücksspielsucht oder Vorbereitung auf die MPU spezialisierten.

Eine wichtige Lektion, die Lydia Mausolf schnell lernte, war die Flexibilität in der Terminplanung, da Klienten Termine oft absagten oder nicht erschienen. Ein besonders positiver Aspekt war für sie die herzliche und humorvolle Aufnahme in das Team – trotz der ernsten Themen, mit denen die Mitarbeiter*innen täglich konfrontiert sind. Bei Fragen oder Problemen konnte Lydia Mausolf sich jederzeit an die Mitarbeiter*innen wenden.

Praktikumsprojekt

Lydia Mausolf nahm im Tagesgeschäft aktiv an vielen Klientengesprächen teil. Parallel arbeitete sie zusätzlich an einem eigenen Projekt. So erstellte sie eine umfangreiche Übersicht über Therapieeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland, um Klienten bei der eigenständigen Suche nach passenden Einrichtungen zu unterstützen. Die Erfahrung habe nämlich gezeigt, dass die Behandlung erfolgreicher sei, wenn die Initiative dazu vom/von der Klient*in erfolgt.

Fachliches und persönliches Wachstum

Fachlich konnte Lydia Mausolf viel von den Mitarbeiter*innen lernen, zum Beispiel  in Bezug auf das Thema MPU. Sie erfuhr, wie Berater im Gespräch agieren und mit Klienten umgehen. Persönlich lernte sie, „dass ich nicht jedem helfen kann, wenn jemand keine Hilfe wünscht.“ Sie reflektierte über die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz in der sozialen Arbeit und wie man mit dieser Herausforderung umgehen kann.

Tipps für zukünftige Praktikant*innen

Angehenden Praktikant*innen kann Lydia Mausolf nach dem Praktikum einige Ratschläge geben. Sie sollten sich auf Leerlaufzeiten im Praktikum vorbereiten, wenn Klienten zum Beispiel Termine nicht wahrnähmen und auch eigenständig Aufgaben suchen. Bei Problemen mit Klienten oder Gesprächen sollten sie sofort die Mitarbeiter*innen ansprechen. Der Austausch mit den erfahrenen Berater*innen sei entscheidend, da sie wertvolle Einblicke bieten.

Fazit und Ausblick

Lydia Mausolf ist begeistert von ihrem Praktikum bei der Sucht- und Drogenberatung der Caritas Neubrandenburg. Sie konnte vielfältige Einblicke gewinnen und resümiert: „Das Praktikum hat mir sehr bewiesen, wie gerne ich in diesem Bereich arbeiten möchte.“ Nach ihrem Bachelor-Studium plant sie einen Master im Bereich Beratung und strebt anschließend die Therapieausbildung an. Das Praktikum hat ihr geholfen, ihre Berufswahl zu bestätigen und zeigt, wie wichtig praktische Erfahrungen während des Studiums sind.

Wir wünschen Lydia Mausolf alles Gute für ihre Zukunft und danken ihr für das Interview.

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