An dem Neubrandenburger Forschungsteam PlasmaGrainInnovation (kurz: PGI) kommt aktuell niemand vorbei. Erst überzeugte PGI beim wichtigsten Gründungswettbewerb für Hochschulen und Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern, dann wurden die Forscherinnen und Forscher mit dem ersten Platz beim Innovationspreis „Inno Award 2025“ ausgezeichnet. Nun dürfen sie sich über Fördergelder in Höhe von 950.000 € freuen, mit denen innerhalb von zwei Jahren ihre neue Technologie zur Einsatzreife in der landwirtschaftlichen Praxis gebracht werden soll.
Mit Kaltplasma gegen Schädlinge
PGI beschäftigt sich mit kaltatmosphärischem Plasma, welches eine rückstandslose, chemiefreie und ressourcenschonende Lagerung von Getreide ermöglicht. Allein in Deutschland gehen bisher jedes Jahr rund 2 Millionen Tonnen durch Schädlinge und Schimmel verloren. Ein in Neubrandenburg entwickelter Prototyp zur Plasmabehandlung kann an jedes bestehende Silo angeschlossen werden und zeigt in der Erprobung eine herausragende Wirkung gegen Schadinsekten, unerwünschte Mikroorganismen und Schimmelpilze. Bei der Behandlung wird Umgebungsluft durch eine Plasmaquelle aktiviert und in das befallene Silo eingeleitet. Entwickelt wurde das Verfahren im Rahmen des Verbundprojektes „Physics for Food“ im Programm „Wandel durch Innovation in der Region“ (WIR!) des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
„In der Getreidelagerung bietet die Anwendung von Kaltatmosphärischem Plasma eine nachhaltige und zugleich kostengünstige Alternative zu herkömmlichen umwelt- und gesundheitsbelastenden chemischen Behandlungen“, erläutert Florian Wald, künftiger Geschäftsführer des zu gründenden Start-Ups.
Hohe Nachfrage in der Landwirtschaft
Ab Januar 2026 wird das im Projekt entwickelte Verfahren im Rahmen eines EXIST-Forschungstransfers zur Marktreife geführt. „Die Nachfrage aus der Land- und Lagerwirtschaft nach alternativen Behandlungsmethoden im Vorratsschutz ist groß. Bis 2030 sollen EU-weit 50 Prozent der Pestizide in der Landwirtschaft eingespart werden“, so Florian Wild.
Das Vorhaben wird gefördert im Rahmen des EXIST-Programms durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Europäischen Sozialfonds unter dem Förderkennzeichen 03EFMV0037.










