Interview mit Kindheitspädagoge Michael Fink

Michael Fink hat zusammen mit Kommiliton*innen der Hochschule Neubrandenburg den Verein wild wurzeln e.V. gegründet. Das Kindergartenteam besteht fast ausschließlich aus Alumni der HS NB. (Auf dem Bild fehlt Jonathan Wollenberg) Foto: wild wurzeln - Verein für ganzheitliche Naturbildung e.V.

Zehn Kilometer von der Hochschule Neubrandenburg liegt das Slawendorf Passentin. Michael Fink hat sich dort zusammen mit Kommiliton*innen seinen Traum von einem Waldkindergarten erfüllt. Von 2008 bis 2011 hat er an der Hochschule Neubrandenburg Early Education (heute: Pädagogik der Kindheit) studiert und nach seinem Abschluss den Verein „wild wurzeln e.V.“ gegründet.

Der Hochschule bleibt er aber weiterhin eng verbunden: Zusammen mit seiner Kollegin und Ehefrau Anna Fink lehrt er im Wintersemester das Wahlpflichtfach „Belebte Natur“ im Studiengang Pädagogik der Kindheit. Außerdem ist der Waldkindergarten nicht zuletzt durch die räumliche Nähe zu Neubrandenburg für unsere Studierenden ein beliebter Ort für ein Praktikum.
Aber wie kam es eigentlich zur Gründung des Waldkindergartens? Das haben wir Michael Fink gefragt.

Nach Ihrem Studium haben Sie vor zehn Jahren zusammen mit Kommiliton*innen „wild wurzeln – Verein für ganzheitliche Naturbildung e.V.“ gegründet. Seit 2015 gibt es den Waldkindergarten im Slawendorf Passentin. Wie kam es dazu?

Ich habe von 2007 bis 2008 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in einem Ökologischen Schullandheim in Nordhessen absolviert. Hier kam ich das erste Mal mit naturpädagogischen Themen in Berührung. Es war dann relativ schnell klar, dass mein Weg in die (natur-) pädagogische Richtung gehen wird. Als mich eine ehemalige FÖJlerin des Schullandheims dann in einen nahegelegenen Waldkindergarten in der Nähe mitnahm, war mir sofort klar:  Genau in so einem Kindergarten möchte ich arbeiten. So entstand die Idee mit dem Waldkindergarten. Hier in Neubrandenburg fand ich recht schnell interessierte Menschen, die auch Lust auf natur- und wildnispädagogische Themen hatten. So ist dann im Jahr 2011 der Verein „wild wurzeln e.V.“ entstanden, der seit 2015 auch Träger des Walkindergartens ist. Der Traum des Waldkindergartens ist Wirklichkeit geworden.

Warum ist die Tätigkeit als Kindheitspädagoge genau das Richtige für Sie?

Von meiner Profession her bin ich Kindheitspädagoge, aber wenn mich einer auf der Straße fragt was mein Beruf sei, dann antworte ich meistens: „Ich bin Waldkindergärtner!“. Mein Beruf ist die richtige Mischung von allem. Ich arbeite mit Menschen in der Natur und erlebe dabei so viele Abenteuer in einer kleinen Gemeinschaft. Meine Arbeit macht mir mehr als nur Spaß!

Wieso haben Sie sich für Early Education an der Hochschule Neubrandenburg entschieden?

Nach meinem FÖJ in Nordhessen war ziemlich klar, dass ich einen pädagogischen Studiengang absolvieren wollte.  Die Studiengänge der Kindheitspädagogik waren damals noch recht jung, sodass ich mich bei einigen wenigen dieser Art beworben habe. In Neubrandenburg habe ich dann im Losverfahren die Zusage bekommen und war extrem froh, diese Chance zu bekommen. Nach fast einem halben Jahr habe ich mich dann auch in Land und Leute verliebt und will mittlerweile hier gar nicht mehr weg.

Wie haben Sie die Studienzeit erlebt? Woran denken Sie besonders gerne zurück?

Meine Studienzeit war total schön, vor allem war von allem etwas dabei. Die schönsten Momente hatte ich tatsächlich an all den wunderschönen Seen hier in der Region und in der Gartenlaube meiner Schwiegermutter, in der ich meine Bachelorarbeit schrieb.

Rückblickend auf Ihre Studienzeit: Was möchten Sie den Studierenden mit auf den Weg geben?

Traut Euch, Euren Berufswunsch in die Tat umzusetzen. Es lohnt sich! Auch wenn ich mit meiner Arbeit nie das große Geld verdienen werde, strahlen mich jeden Tag interessierte Augen an, mit denen ich dann Abenteuer in der Natur erleben darf. Das ist sowas von schön!

 

Vielen Dank, Michael Fink.


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