Virginia Anlauf ist 22 Jahre alt, kommt aus Wismar und studiert aktuell in einem Studiengang, von dem viele gar nicht wissen, was er bedeutet: Wissenschaft Soziale Arbeit. „Ich war noch nicht bereit für die Berufswelt“, erzählt Virginia über ihr Gefühl im sechsten Bachelorsemester Soziale Arbeit. Während viele Kommiliton*innen direkt in den Beruf einsteigen, entscheidet sie sich bewusst für eine Vertiefung: Das Masterprogramm verbindet Forschung mit Praxis und bietet nicht nur für Studierende, die, wie Virginia, ihren Bachelor in Neubrandenburg gemacht haben, neue berufliche Perspektiven.
Von der Neugier zur Forschung
Bereits im dritten Semester des Bachelors entdeckte die Studentin ihre Begeisterung für die Forschung: „Das Forschungsmodul war mit Professorin Krüger – total interessant!“, erinnert sie sich. Qualitative und quantitative Forschung, Interviews und Umfragen, lernte sie anzuwenden. Die erste Berührung mit wissenschaftlicher Methodik ließ sie nicht mehr los.
Als sie sich schließlich über die Masterangebote informierte, blieb sie in Neubrandenburg – nicht nur wegen der Inhalte: „Ich finde die kleinen Semester und Studiengänge toll. Es gibt hier dieses familiäre Etwas.“
Acht statt 130: Lernen in kleinen Gruppen
Während im Bachelor noch rund 130 Personen starteten, beginnt der Master mit einer handverlesenen Gruppe: „Wir sind mit acht Leuten gestartet – und die sind wir auch geblieben.“ Für Virginia ein Segen: „Die Nähe zu den Dozent*innen ist ganz anders. Sie können direkt auf uns eingehen, viele Module bauen auf unseren Ideen auf.“
So entstand im Modul „Managementkompetenzen in Forschung und Praxis“ ein Planspiel mit eigenen Projektideen – inklusive Personalplanung, Ehrenamtsstrukturen und Projektanträgen. „Ich weiß jetzt, wie man Personalkosten berechnet. Solche Inhalte kann ich später im Berufsleben wirklich gebrauchen.“
„Promovieren könnte ich mir später gut vorstellen.“ So soll es weitergehen
„Das Campusleben ist extrem offen und fachbereichsübergreifend“, betont Virginia. Viele ihrer Freundinnen sind im Master Psychosoziale Beratung – der Austausch ist eng. Zudem engagiert sie sich im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) – und ist so auch hochschulpolitisch vernetzt.
Konkrete Pläne hat die Studentin auch: „Ich ziehe mit meinem Partner in den Raum Köln und möchte dort in einer Wohngruppe arbeiten. Erstmal Praxis.“ Obwohl Forschung sie fasziniert, will sie zunächst beruflich ankommen. „Ich bin direkt nach dem Abi ins Studium – jetzt reicht es erstmal mit Schule“, sagt sie lachend. Aber: „Promovieren könnte ich mir später gut vorstellen.“
Ein Rat für Unentschlossene
Wer mit dem Gedanken spielt, den Master Wissenschaft Soziale Arbeit zu beginnen, sollte sich fragen: Will ich noch tiefer eintauchen? Für Virginia war es die richtige Entscheidung. Ihr Rat: „Hör auf deinen Bauch und dein Herz.“ Der Master sei nicht zwingend der nächste Schritt nach dem Bachelor – aber ein lohnender. „Wir führen echte Forschungen durch, lernen Projektanträge zu schreiben, erfahren, wie man Gehälter kalkuliert – das ist alles sehr praxisnah. Ich würde den Studiengang auf jeden Fall empfehlen.“