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Kohlenhydrate fürs Immunsystem

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Etwa 30 Teilnehmende wurden zu Beginn der Studie geschult, haben dann mehrere Wochen nach den Rezepturen gekocht und Fragebögen ausgefüllt.

Auf Anregung von Ernährungsmediziner Prof. Dr. Christian Sina (Universität zu Lübeck) bereicherte die Nachwuchs-Wissenschaftlerin in ihrer Abschlussarbeit die gängige Therapie um so genannte MACs. Sie entwickelte Rezepte für die so genannte „Low FODMAP - High MAC-Diät“. Diese hat sie schließlich an gesunden Erwachsenen auf die Umsetzbarkeit im Alltag getestet, um damit einer geplanten Erprobung der Diät an RDS-Patient*innen den Weg zu bereiten. Die Proband*innen fanden die Rezepturen durchweg alltagstauglich und lecker.

Das Geheimnis der Rezepturen der Diätassistentin Greta Ahlemann liegt also in der Integration von gesunden Kohlenhydraten: „Bei einer ausreichenden Aufnahme von MACs – microbiota accessible carbohydrates – können die Darmmikrobiota positiv verändert werden, das hat eine Studie der Monash University in Australien hervor gebracht“, erklärt die Absolventin der HS NB. Damit meint sie die Zusammensetzung gewisser Bakterien, Viren, Pilzen uvm., die unseren Darm gesund und damit Immunsystem, Stoffwechsel und Hormonsystem in Schuss halten. „MACs bestehen hauptsächlich aus Ballaststoffen und können über tierische und pflanzliche Produkte in den Körper gelangen. Sie tragen zur Vermehrung günstiger Darmbakterien bei. Gerade deshalb sollten sie auch Menschen mit RDS oder SIBO zu sich nehmen, um Mangelernährung zu vermeiden. Beispiele sind Quinoa, Hafer, Buchweizen, Linsen und Kichererbsen“, sagt Ahlemann.

Die Low FODMAP - High MAC - Diät, könnte also in Zukunft eine alternative Behandlungsmöglichkeit für beide Krankheitsbilder darstellen, die einer Mangelernährung entgegenwirkt. Hierfür müssen noch weitere Studien mit tatsächlich Erkrankten durchgeführt werden. An der Umsetzung dieser Studien kann Ahlemann auch nach ihrem Abschluss mitwirken, denn ihr Studium mündete aufgrund ihrer hervorragenden Abschlussarbeit in einer Anstellung als Studienmitarbeiterin bei Prof. Dr. Christian Sina, Professor für Ernährungsmedizin an der Universität zu Lübeck.

Und was bedeutet das für die Fastenzeit?

Es sind also nur gewisse Kohlenhydrate gesund und auf andere kann getrost verzichtet werden. „Auch über die Fastenzeit hinaus sollten alle, die ihrem Körper was Gutes tun wollen, zum Beispiel auf Kohlenhydrate aus Weißmehl, Süßigkeiten oder alkoholischen Mischgetränken weitestgehend verzichten“, schmunzelt Prof. Valentini und verrät: „Ich faste im Übrigen immer dann, wenn ich es für notwendig halte und verzichte im Moment auf Süßigkeiten. “

Vertiefende Informationen zum Thema gibt es in beispielsweise hier: Mikrobiota-zugängliche Kohlenhydrate – Microbiota accessible carbohydrates (MACs) (ernaehrungs-umschau.de)

Einblicke in den Studiengang Diätetik

Primäres Ziel des Studiums ist es, Diätassistenten*innen zu akademisieren, um sie zu befähigen anhand wissenschaftlicher Grundlagen und Methoden prozessgeleitet zu handeln (German-Nutrition Care Process = G-NCP) und ihre fachlichen und personalen Kompetenzen kritisch zu reflektieren. Die Fachkenntnisse und Fähigkeiten werden um die Planung und Durchführung künstlicher Ernährungstherapien (Ernährungssupport), der Interpretation von ernährungsrelevanten Laborwerten, Arzneimittelkenntnissen und bio- und gesundheitswissenschaftlicher Inhalte erweitert. Zudem werden Fähigkeiten zur Durchführung und Präsentation eigener wissenschaftlicher Studien vermittelt. Dies soll Absolventen*innen ermöglichen aktiv an der Weiterentwicklung ihres Berufsfeldes mitzuwirken. Ein besonderer Wert wird auch auf Kommunikations-, Team- und Führungsfähigkeiten gelegt. Mehr Infos unter: https://www.hs-nb.de/studiengaenge/bachelor/diaetetik-bsc/profil-und-einblicke


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