Modul: Ökonomische Theorie

Inhalt

Die Vorlesung „Ökonomische Theorie“ ist in zwei Semester aufgeteilt: (1) Grundlagen von Angebot und Nachfrage sowie (2) Entscheidungen von Haushalten und Unternehmen.  

In den zwei Semestern werden verschiedene zentrale Themen behandelt. Dies beinhaltet die Grundprinzipien der Ökonomischen Theorie, Schlüsselbegriffe wie Marktwirtschaft und Planwirtschaft, sowie grundlegende Konzepte zu Märkten, Preisen, Marktmechanismen und Marktgleichgewicht. Zusätzlich wird auf die Grundlagen und Elastizität von Angebot und Nachfrage eingegangen. Die Vorlesung thematisiert ebenso Markt- und staatliche Regulationen und untersucht die Auswirkungen staatlicher Eingriffe. Weitere behandelte Themen sind Verbraucherverhalten, individuelle Nachfrage, Entscheidungsfindung unter Unsicherheit, Produktionskosten, Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebote. Die Analyse von Wettbewerbsmärkten, Marktmacht sowie Preisbildung bei Marktmacht wird ebenfalls betrachtet. Diese Themen sind essenziell für das Verständnis der ökonomischen Theorie und deren Anwendungen. 

Zielsetzung

Ökonomie analysiert Angebot und Nachfrage innerhalb einer Volkswirtschaft, in welcher verschiedene Akteure – Staat, Unternehmen, Haushalte und Einzelpersonen – wirtschaftliche Entscheidungen treffen und auf Märkten interagieren. Die Wissenschaft der Ökonomie befasst sich mit Ressourcenknappheit und den daraus resultierenden Allokationsfragen. Als Sozialwissenschaft zielt die Ökonomie darauf ab, den effizientesten Einsatz von Ressourcen zur Erreichung sowohl privater als auch gesellschaftlicher Ziele zu bestimmen. Akteure treffen Entscheidungen, welche Angebot und Nachfrage beeinflussen. Die Mikroökonomie untersucht die Folgen individuellen menschlichen Verhaltens, da auch private Ressourcen begrenzt sind. Sie strebt eine optimale Ressourcenallokation an, um den Nutzen verfügbarer Mittel zu maximieren. Entscheidungen müssen infolge von Ressourcenknappheit getroffen werden. Ökonomen analysieren Entscheidungsprozesse und beraten bezüglich effizienter Ressourcenallokation. Die Mikroökonomie fokussiert sich auf Entscheidungen von Individuen und Unternehmen hinsichtlich knapper Ressourcen und entwickelt Modelle basierend auf beobachtetem menschlichem Verhalten, welche durch reale Beobachtungen (experimentell) geprüft werden. In Bezug auf ihre Anwendung kann Ökonomie sowohl in positiver als auch normativer Weise eingesetzt werden. Die positive Theorie beschreibt und prognostiziert wirtschaftliches Verhalten und die resultierenden Erwartungen bei Veränderungen bestimmter Bedingungen. Diese Erkenntnisse können normativ genutzt werden, um Handlungsempfehlungen für Individuen, Unternehmen und Regierungen abzugeben, um maximalen Erfolg für die Marktteilnehmer zu erzielen. Beim Übergang von positiver zu normativer Theorie müssen ethische und moralische Prinzipien berücksichtigt werden. Der Schluss von Ist-Zuständen zu Soll-Zuständen oder Handlungsempfehlungen setzt die Anwendung von Werturteilen voraus. 

Berufliche Implikationen im Gesundheitswesen

Ein fundiertes Verständnis ökonomischer Theorien eröffnet wichtige berufliche Perspektiven im Gesundheitssektor. Dieses Wissen befähigt Fachkräfte, ökonomische Gegebenheiten im Gesundheitsbereich zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Kenntnis der Prinzipien von Angebot und Nachfrage, der Funktionsweise von Märkten und Preisbildung sowie der Optimierung knapper Ressourcen ist entscheidend für eine effiziente Ressourcenallokation im Gesundheitssystem. Dies trägt dazu bei, die Qualität und Effizienz der Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern und wirtschaftliche Überlegungen in die Planung und Implementierung gesundheitspolitischer Maßnahmen zu integrieren. 

Modul: Gesundheitsökonomik

Inhalt

Das Modul „Gesundheitsökonomik“ ist in zwei Hauptbereiche gegliedert: „Mittelaufbringung und Finanzierung“ und „Mittelverwendung und Organisation“. Angetrieben durch eine alternde Bevölkerung und Fortschritte in der medizinischen Technologie, sieht sich Deutschland mit finanziellen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung konfrontiert. Dieses Modul widmet sich der Beschreibung und Analyse von Finanzierungsmethoden und -strategien, sowie der Untersuchung potenzieller Systemreformen. Zudem werden internationale Gesundheitsausgaben verglichen und der Finanzbedarf unter verschiedenen demografischen Szenarien analysiert. Die ökonomische Analyse finanzieller Absicherung gegen Krankheitskosten umfasst die Diskussion über Markt- und Staatsversagen im Bereich der Krankenversicherung, die Konsequenzen des moralischen Risikos innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung, sowie die Selektion und den Ausgleich von Versicherungsrisiken (Risikostrukturausgleich). 

Zielsetzung

Das primäre Ziel des Moduls ist die Einführung in das Entscheidungsverhalten von Haushalten und das Vermitteln grundlegender ökonomischer Prinzipien. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, ökonomische Analysen auf aktuelle gesundheitspolitische Fragestellungen anzuwenden. Darüber hinaus werden verschiedene Ansätze zur Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung vorgestellt und diskutiert. Ein weiterer Fokus liegt auf der Anwendung mikroökonomischer Theorien auf die spezifischen Gegebenheiten der Märkte für Gesundheitsgüter, Versicherungs- und Versorgungsverträge. Die Studierenden sollen zudem in der Lage sein, konkrete Reformvorschläge zu beurteilen und die Bedingungen sowie Steuerungsmechanismen für den Einsatz von Ressourcen im deutschen Gesundheitssystem zu bewerten. 

Berufliche Implikationen im Gesundheitswesen

Ein fundiertes Verständnis der finanziellen Aspekte und ökonomischen Prinzipien des Gesundheitswesens bereitet die Studierenden effektiv auf ihre künftige Berufslaufbahn im Gesundheitssektor vor. Sie werden befähigt, fundierte Entscheidungen auf Grundlage ökonomischer Kriterien zu treffen und die vorgeschlagenen Reformen zu verstehen und kritisch zu bewerten. Dieses Wissen ermöglicht es den Studierenden, aktiv zur Steigerung der Effizienz und Qualität des Gesundheitssystems beizutragen und informiert an gesundheitspolitischen Diskussionen und Entscheidungsprozessen teilzunehmen. 

Modul: Ökonomie und Entscheidungstheorie

Inhalt

Eine zentrale Verantwortung der Akteure im Gesundheitswesen besteht darin, die optimale Lösungsalternative für die Bereitstellung von Gesundheitsgütern unter Berücksichtigung verschiedener Rahmenbedingungen – darunter Sicherheit, Risiko, Ergebnis, Zeit und finanzielle Mittel – zu identifizieren. Die Entscheidungsfindung wird durch zahlreiche unsichere Faktoren erschwert, dazu gehören die natürlichen Schwankungen der Ergebnisse, wechselnde Umweltbedingungen und unvollständiges Wissen über die betrachtete medizinisch-pflegerische Problemstellung. 

Zielsetzungen

Vorlesung 1 - Gesundheitsökonomik: Evaluationsmethoden  

Der erste Teil dieses Moduls fokussiert sich auf die gesundheitsökonomische Bewertung von Gesundheitsgütern und -dienstleistungen. Angesichts steigender Bedarfe und limitierter finanzieller Ressourcen wird die kritische Frage aufgeworfen, wie und wo die knappen Mittel im Gesundheitswesen am effektivsten eingesetzt werden sollten. Nach Abschluss dieses Moduls sollen die Studierenden in der Lage sein, die Verwendung von Gesundheitsgütern und -dienstleistungen unter Berücksichtigung der begrenzten finanziellen Ressourcen kritisch zu analysieren. 

Vorlesung 2 - Decision Science: Datenanalyse  

Das zweite Vorlesung vermittelt grundlegende statistische Methoden und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die theoretischen Grundlagen dieser Methoden. Es behandelt die Voraussetzungen für ihre Anwendung und ihre Nutzung in den Bereichen Medizin, Ökonometrie und Gesundheitswissenschaften, sowie die sachgerechte Interpretation der Ergebnisse. Nach einer Einführung in die deskriptive Statistik (einschließlich Lageparameter, Streuungsmaße und Korrelationskoeffizienten), Datenerhebung und grundlegende Konzepte der Wahrscheinlichkeitsrechnung, werden Methoden vorgestellt, die eine wahrscheinlichkeitstheoretisch fundierte Inferenz von einer Stichprobe auf die zugrunde liegende Population ermöglichen. Schätz- und Hypothesentestverfahren werden im Kontext gesundheitsökonomischer Fragestellungen angewendet, wobei insbesondere die Regressionsanalyse praxisnah vertieft wird. 

Berufliche Implikationen im Gesundheitswesen:

Das Verständnis gesundheitsökonomischer Evaluationsmethoden und der Datenanalyse im Bereich Decision Science eröffnet den Studierenden wertvolle berufliche Perspektiven im Gesundheitswesen. Dieses Wissen ermöglicht es Fachkräften, wirtschaftliche Aspekte im Gesundheitssektor zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die erworbenen Fähigkeiten sind essentiell für eine effiziente Allokation von Ressourcen im Gesundheitssystem, besonders unter den Bedingungen finanzieller Beschränkungen. Damit tragen sie zur Verbesserung der Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung bei und ermöglichen eine fundierte Einbeziehung wirtschaftlicher Überlegungen in Planung und Implementierung gesundheitspolitischer Maßnahmen. 

Modul: Komplexe Entscheidungssituationen

Inhalt

Das Modul behandelt vielschichtige Aspekte der Gesundheitsökonomie und der Verhaltensökonomik und legt einen besonderen Fokus auf die Modellierung komplexer Entscheidungen im Gesundheitswesen. Hierbei werden den Studierenden Instrumente wie Kostenanalyse, Kosten-Wirksamkeitsanalyse, Kosten-Nutzenanalyse und Kosten-Nutzwertanalyse vorgestellt und deren praktische Anwendung zur Erfassung und Bewertung der Kosten und Effekte von Gesundheitsleistungen eingehend erörtert. Dadurch erlangen die Studierenden ein fundiertes Verständnis für die Methoden der ökonomischen Bewertung im Gesundheitswesen. 

Zielsetzungen

Vorlesung 1 - Verhaltensökonomik:  

Analyse des Entscheidungsverhaltens Dieses Vorlesung widmet sich der Verhaltensökonomik und illustriert, wie sie sich von den klassischen ökonomischen Theorien unterscheidet. Die Studierenden werden dabei angeleitet, Heuristiken und kognitive Verzerrungen im Alltag zu erkennen und zu beschreiben. Des Weiteren wird ein expliziter Zusammenhang zwischen der Verhaltensökonomik (Behavioral Economics) und Entscheidungsfindungsprozessen im Gesundheitswesen hergestellt, wodurch die Studierenden in die Lage versetzt werden, Entscheidungs- und Verhaltensmuster sowie kognitive Verzerrungen zu identifizieren und zu erläutern. 

Vorlesung 2 - Decision Science:  

Modellierung komplexer Entscheidungen Das zweite Vorlesung legt den Schwerpunkt auf die Modellierung komplexer Entscheidungsprozesse in Organisationen, speziell im Gesundheitssektor. Hierbei werden verschiedene Methoden zur Strukturierung und Analyse komplexer Entscheidungsprobleme vorgestellt. Die Teilnehmenden lernen, Werturteile, Prioritäten und Präferenzen systematisch und transparent in die Entscheidungsprozesse zu integrieren. Alle vorgestellten Ansätze teilen das gemeinsame Merkmal, dass sie den Gesamtnutzen einer Alternative als multidimensionales Konstrukt betrachten. 

Berufliche Implikationen im Gesundheitswesen

Dieses Modul stattet die Studierenden mit bedeutenden Fähigkeiten und Kenntnissen aus, die für ihre berufliche Laufbahn im Gesundheitswesen unerlässlich sind. Sie werden befähigt, ökonomische Bewertungsmethoden effektiv anzuwenden, kognitive Verzerrungen zu erkennen und zu berücksichtigen, sowie komplexe Entscheidungsprobleme im Gesundheitswesen fundiert zu strukturieren und zu analysieren. Diese Kompetenzen sind essenziell für Fachkräfte, die in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Gesundheitspolitik und Gesundheitsberatung tätig sind oder tätig werden möchten.