Tränke- und Beifutterplan für die intensive Kälberaufzucht

In der Gruppenhaltung weiblicher Kälber muss bis zum 49. Lebenstag ein Tränkeanrecht von mindestens 12l, besser 14l Tränke angeboten werden, um den Bedarf an Energie- und Nährstoffen zu decken und das Saugbedürfnis zu befriedigen.

In der Einzelhaltung wird Mischkolostrum, sauer gelegte Vollmilch oder MAT getränkt. Wenn den Kälbern nur 10l am Tag verabreicht werden können, sollten sie ab dem 14. Tag in die Gruppenhaltung umgesetzt werden. Bei 12l pro Tag sollten die Kälber bis zum 21. Tag im Iglu mit Auslauf bleiben.

Das Abtränken oder Entwöhnen beginnt frühestens am 50. Lebenstag. Bei einem maximalen Tränkeanrecht von 12 l MAT kann ab dem 75. Lebenstag abgesetzt werden, bei einem maximalen Tränkeanrecht von 14 l MAT ab dem 80. Lebenstag. Dies entspricht Abtränkgeschwindigkeiten von 0,45 l / Tag. Aus Sicht des Tierwohls wird jedoch ein moderateres Abtränken bis zum 90. bzw. 95. Lebenstag empfohlen, entsprechend 0,3 l / Tag.

Das Milchaustauscherpulver sollte 50% Magermilch enthalten und mit 155 bis 160g je l Liter Tränke angemischt werden. Es kann mit ca. 50kg MA pro Kalb kalkuliert werden.

Der Beifutterplan berücksichtigt das Futteraufnahmeverhalten und die freiwillige Aufnahme von Festfutter, die auch bei früherem Beginn des Abtränkens erst ab der 7. Lebenswoche deutlich ansteigt.. Vom ersten Lebenstag an wird den Kälbern frisches Heu bester Qualität über Raufen angeboten. Hier darf keine Vorratsfütterung erfolgen, da die jungen Kälber zunächst nur am Heu knabbern. Bis zur 7. Lebenswoche werden Kälberaufzuchtfutter und Anwelksilage oder Trocken-TMR täglich frisch vorgelegt. Die Menge richtet sich nach der Aufnahme durch die Kälber – vor der Fütterung sollte ein kleiner Rest im Trog liegen.

Ab der 8. Lebenswoche wird in langsam steigender Menge eine TMR gefüttert, die auch in der intensiven Kälberaufzucht nach dem Absetzen zum Einsatz kommt. Sie sollte 10,5 – 11,0 MJ ME je kg TM und 145 - 160 g XP je kg TM enthalten. Die AWS-, Trocken-TMR und Kraftfuttervorlage sollte in dieser Zeit allmählich abnehmen. Die in der Abbildung angezeigten Mengen sind Orientierungswerte. Maßgeblich für die vorzulegende Menge ist in jedem Fall der Bedarf der Kälber, der sich an der Menge des Restfutters ablesen lässt.

Das Projekt wird in den Jahren 2018 und 2019 aus Mitteln des Professorinnenprogramms II der Hochschule Neubrandenburg im Umfang von je 10.000 € gefördert.