LSBTIQ+ und Wohnungslosigkeit - queere Perspektiven, Erfahrungen und Bedarfe

Laufzeit: 01/2023 - 12/2023

Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Steckelberg

Projektmitarbeit: Naemi Eifler


Im Diskurs um Wohnungslosigkeit ist geschlechtliche und sexuelle Vielfalt kaum ein Thema und in den Queer-Studies spielt wiederum das Thema Wohnungslosigkeit kaum eine Rolle.
Das Forschungsprojekt LSBTIQ+ und Wohnungslosigkeit setzt an dieser Leerstelle an. Das Ziel ist, mit einer partizipativen Haltung die in der bisherigen Forschung kaum beachteten Perspektiven, Biografien und Selbstdeutungen von LSBTIQ+ in der Lebenslage Wohnungslosigkeit sichtbar zu machen. Die so gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage dafür, sich gesellschaftspolitisch für die Bedarfe und Rechte von LSBTIQ+ in Wohnungslosigkeit einzusetzen sowie empirisch fundierte Lösungen zur Entwicklung bzw. Verbesserung von Hilfsangeboten zu entwickeln.
Innerhalb der Laufzeit von Januar bis Dezember 2023 wird das Forschungsprojekt an der Hochschule Neubrandenburg unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Steckelberg zusammen mit Naemi Eifler durchgeführt.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier.
 

Kontakt:
Naemi Eifler
Wissenschaftliche Mitarbeiter:in im Projekt
LSBTIQ+ und Wohnungslosigkeit
eifler@hs-nb.de
Telefon & Whatsapp: 0157 333 13 655

 

LGBTIQ+ and Homelessness in Germany - Queer Perspectives, Experiences and Needs

According to international studies, LGBTIQ+ who live in insecure housing or are homeless are to be considered a particularly vulnerable group. Experiences of discrimination based on sexual orientation, gender identity and expression of gender characteristics (SOGIESC) are reasons for homelessnes and insecure housing and can lead to an exacerbation of problems during homelessness. The target group of queer homeless people is hardly visible in social work concepts and social work science as well as in the perception of professionals.

In Germany, there are no nationwide studies on the topic of "LGBTIQ+ and Homelessness" so far. There are only a few smaller regional studies. In an international context, there is a much better data situation, but those studies are predominatly limited to the phenomenon of youth homelessness. There are hardly any empirically validated findings on the lifeworlds and experiences of queer homeless people older than 30.

This qualitative research project addresses these gaps to make the perspective, experiences and needs of queer and homeless people in a wider range of ages in Germany visible. Therefore 15 narrative interviews were conducted nationwide with people between the ages of 20 and 65 who identify as LGBTIQ+ and who are and/or have been affected by insecure housing and homelessness. Adding to those self-interpretations perspectives of homeless LGBTIQ+, social workers from different fields of pratice of social work (esp. homelessness services and youth services) with expertice on supporting queer and homeless service users, were interviewed.

 

 

 

Junge Menschen auf dem Alexanderplatz: eine Sozialraumanalyse zu Raumaneignung und Nutzungskonflikten

Laufzeit: 3/2021 - 11/2021

Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Steckelberg

Projektkoordination und -durchführung: Philipp Blank (MA Social Work)

in Kooperation mit dem Moabiter Ratschlag e.V., Berlin

Der Alexanderplatz in Berlin Mitte ist als materialer Ort ein Teil vieler diverser Sozialräume. Als öffentlicher Raum ist er Teil institutionell intendierter ökonomischer und touristischer Nutzungen, zugleich aber auch Teil der Sozialräume von Nutzer*innen, welche ihn in nicht institutionell intendierter Weise nutzen und aneignen. Diese aktive Aneignung des Alexanderplatzes wurde in dieser Studie auf der Grundlage verschiedener Daten analysiert und beschrieben. Um diese Aneignungen und ihre Prozesse sichtbar zu machen, nähert sich diese Studie ethnographisch der subjektiven Sicht dieser Nutzer*innen des Alexanderplatzes.
Das Forschungsprojekt ist eine qualitativ orientierte Erfassung der Sozialräume und Bedarfe der Nutzer*innen zwischen 14 und 27 Jahren, welche sich im öffentlichen und halböffentlichen Raum des Alexanderplatzes in Berlin aufhalten und knüpft an die 2011 veröffentlichte Studie über junge Menschen am Alexanderplatz an. Der Moabiter Ratschlag e.V. ist mit dem Platzmanagement Alexanderplatz und dem Jugendaktionsraum Jara ein wichtiger Akteur in der Jugend(sozial)arbeit vor Ort und die Zielgruppe der Studie sind potenzielle Nutzer*innen dieser beiden sozialpädagogischen Angebote.

Den Abschlussbericht finden sie hier.

"HiRegion - Hochschule in der Region - Gemeinsam den Wandel gestalten"

Reallabor Quartier - Oststadt

Laufzeit 01/2018 bis 12/2022

Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Steckelberg

Mitarbeiterin:  Katharina Götting

Das „Reallabor Oststadt“ ist ein Teilprojekt des übergeordneten Projektes „HiRegion – Hochschule in der Region“ unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Dehne (Hochschule Neubrandenburg), welches von dem Bundesministeriums für Bildung und Forschung für die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ ausgewählt wurde.

In dem Forschungsprojekt werden Beteiligungsstrukturen sowie Beteiligungshemmnisse in Neubrandenburg mit Schwerpunkt auf den Stadtteil „Oststadt“ eruiert. Mit den BürgerInnen vor Ort werden Beteiligungsfelder bestimmt. In diesen Feldern wird geprüft wie Partizipation, insbesondere eine onlinebasierte und -umgesetzte Beteiligung etabliert werden kann. Ein Beispiel für ein Beteiligungsfeld ist die Gestaltung des Stadtraums mit und durch Jugendlichen.

Orientiert an den Bedarfen und entwickelt mit EinwohnerInnen, BesucherInnen der Oststadt, sowie in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und Partnerprojekten werden Kommunikations- und Partizipationstools entwickelt. Diese werden, in einer engen Anbindung an Vor-Ort-Aktionen sowie einer „Face-to-Face-Kommunikation“ online umgesetzt und erprobt. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilbüro Oststadt. Im Rahmen eines Transferansatzes ist es angestrebt, dass die BürgerInnen die digitalen Tools selbst mitgestalten, an ihre Bedarfe anpassen und es zu einer Verstetigung der Tools kommt.

Ziel des Projektes ist eine Stärkung der Partizipation, Abbau von Kommunikationshemmnissen sowie die Identifizierung mit der Oststadt. Im Hinblick auf Veränderungen im Stadtraum, wie Wohnraumverdichtung und  schwindende Grün- und Freiflächen, ist eine Identifizierung mit dem Stadtteil von großer Bedeutung ebenso wie ein Austausch mit und unter den BürgerInnen. Erfolge des Projektes können eine Belebung des Kiezlebens sein, sowie die vermehrte Einbindung von Jugendlichen.

Es wird mit einem Mix aus Methoden der Ethnografie, Sozialwissenschaft und Sozialen Arbeit wie Feldforschung und -beobachtung, qualitative Interviews, aktivierende Befragung sowie Recherche und Analysen gearbeitet. Eine Entwicklung von Web-Anwendungen zur onlinebasierten Partizipation erfolgt in Kooperation mit anderen Fakultäten der Hochschule Neubrandenburg durch Studierende.

Die Erforschung der „E-Partizipation“ ist an einen internationalen Diskurs angelehnt, welcher Querverbindungen zur Stadtteilentwicklung aufweist. Neben der emanzipatorischen Wirkung des Projektes sind zudem eine Wirkungsschwächung von Segregation und Gentrifizierung möglich.

Publikationen:

Brandt, Sophie/Steckelberg, Claudia (2020): Partizipation im Spannungsfeld – Gemeinwesenarbeit und social media. In: Steckelberg, Claudia/Thiessen, Barbara (Hg.): Wandel der Arbeitsgesellschaft. Soziale Arbeit in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung und Prekarisierung. Opladen, Berlin, Toronto. S.197-208

Steckelberg, Claudia/Götting, Katharina  (2022): Digitaler Werkzeugkasten. Hilfreiche Tools und Apps für die Soziale Arbeit. Neubrandenburg. URL: https://typo3.hs-nb.de/storages/hs-neubrandenburg/institute/ikr/HiR/RL_Quartier/Digitaler_Werkzeugkasten_Soziale_Arbeit_Final_Druck.pdf

Die Praxis niederschwelliger Sozialer Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Konzeptionelle Weiterentwicklung und Professionalisierung niederschwelliger Handlungsansätze in der Jugendhilfe

2015-2017

Aktuelle praxisnahe Diskussionen verdeutlichen eindringlich, wie bedeutsam es ist, das bisher kaum erforschte Potenzial, das in niederschwelliger Sozialer Arbeit mit schwer erreichbaren Adressat_innen liegt, zu entwickeln und zu nutzen.Als Stichworte seien hier die jüngst beklagte hohe Zahl der "care leaver" in der Jugendhilfe, wie auch die steigende Zahl wohnungsloser junger menschen mit multiplen Problemlagen genannt, die vor allem durch niederschwellige Einrichtungen erreicht werden.

Das Forschungsprojekt zielt auf die Professionalisierung methodischen Handelns mit jungen Menschen in besonderen Lebenslagenin der Jugendhilfe ab. Konkret wird dabei die Praxis niederschwelliger Ansätze untersucht, um daraus Erkenntnisse zur konzeptionellen Entwicklung und Erweiterung zu gewinnen.

Methodisch werden mit einem qualitativ rekonstruktiven Forschungsansatz Gruppendiskussionen und Einzelinterviews mit Mitarbeiter_innen  und Nutzer_innen niederschwelliger Einrichtungen in vier bundesdeutschen Städten geführt. Die Auswertung erfolgt mit der dokumentarischen Methode, um Orientierungsmuster und latente Sinnstrukturen um Handeln zu rekonstruieren.

Gefördert durch die hochschulinterne Forschungsförderung der Hochschule Neubrandenburg

Publikation: Steckelberg, Claudia (2018): Freiwilligkeit als Handlungsprinzip in der niederschwelligen Jugendhilfe. Für eine professionelle Haltung der Zurückhaltung. In: sozialmagazin, 1-2/2018. S.68-75

 

 The Practice of Low Threshold Youth Services for Young Homeless People
Since the 1980s low threshold organisations have been developed in Germany to offer social services to those who are “hard to reach” but are in obvious need of support. For young homeless people, night shelters, day centres and outreach schemes were established, some of which have been working for more than 20 years for their target group up to now.
Originally, low threshold services were designed to initiate support for those who hadn`t been in contact with the social services yet. For various reasons, the numbers of young homeless people using these low threshold services have been increasing. Social inequalitiy, poverty and the housing shortage are some of those reasons. The increased pressure on youth services to succeed and to prove their legitimacy is leading to exclusion of those young people who are labeled as “hopeless cases”. Low threshold organisations are facing more and more challenges when attempting to provide care for those whom the youth services have abandoned over the years.
Throughout its 25-year history, the practice of low threshold social work has developed in-depth expertise on how to support those who couldn`t be reached by any other concept of youth or health services. These low threshold organisations practice a successful model which has received insufficient recognition in social work research and sciences. The literature of the discipline does not reflect the significance of this type of support, which raises the danger that the accumulated experience in this area will not be documentated and runs the risk of being lost.
The research project aims to analyze the methods, principles and qualities of low threshold services for young homeless people from the social worker’s perspective as well as from that of the user. Using methods of qualitative social research, group discussions with social workers and with users of those low threshold organisations (who have lengthy experience of this concept) were conducted.
The results of this research project will be used for the further professional development of low-threshold concepts and methods of social work in general, which is essential for the practice as well as the theory and the teaching of social work.

Funded by the research program of the University of Applied Sciences Neubrandenburg

Aktuelle Situation im Sozialraum Alexanderplatz aus der Sicht junger Menschen

Laufzeit: April - August 2010

Durchführende Institutionen: Platzmanagement Alexanderplatz/ Moabiter Ratschlag e.V. in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule Berlin

Leitung: Katharina Homann, Claudia Steckelberg

Abschlussbericht unter: http://www.moabiter-ratschlag.de/fileadmin/Dateien/Kinder-_und_Jugendbeteiligung/Platzmanagement/Bericht_Erhebung_Alexanderplatz.pdf

Aktiv in Moabit-Ost

Laufzeit: August 2009 - Januar 2010

Aktivierende Befragung in Moabit-Ost, Berlin im Auftrag des dortigen Quartiersmanagement, durchgeführt vom Moabiter Ratschlag e.V. (Senay Güzelgül, Jürgen Schwenzel, Claudia Steckelberg, Susanne Torka)

Abschlussbericht unter: http://www.moabit-ost.de/fileadmin/user_uploadAktuell/AktivBefragungMoabit-Ost_Abschlussbericht.pdf

"Und seitdem bin ich ganz draußen..." - eine fallrekonstruktive Untersuchung über die Lebenswelten wohnungsloser Mädchen und junger Frauen

Laufzeit: 2002 - 2008

Veröffentlichung: Steckelberg, Claudia (2010): Zwischen Ausschluss und Anerkennung. Lebenswelten wohnungsloser Mädchen und junger Frauen. Wiesbaden