Die Forst Blumenhagen mit Sitz im Forsthaus Glambeck

Abb. 1 Die Oberförsterei Glambeck auf dem Messtischblatt von 1884.
Abb. 2 Das Forsthaus Glambeck.

Die Forst Blumenhagen bei Weisdin gehört zu den alten Revieren der Strelitzer Forstverwaltung. Sitz des Oberförsters war die kleine Waldsiedlung Glambeck. Zur Grundeigentumsgeschichte von Glambeck findet sich hier ein Beitrag. 1793 wird im Amt Strelitz für die Herzoglichen Forsten u.a. der Förster Christian Schlange zu Glambeck genannt. Zwischen 1795 und 1798 ist Förster Joachim Gendrich für Blumenhagen und Glambeck zuständig, 1800 folgt Friedrich Christian Wienroth. 1801 wechselte die bisher staatliche Blumenhagener Forst mit Weisdin zu den Kabinettsgütern (herzogliches Privateigentum). Obwohl Archivalien zunächst die Gründung von einem „Cabinets-Forstamt“ belegen, oblag die Aufsicht aber scheinbar weiterhin bei den Oberforstämtern der Landesforstverwaltung. Ab 1802 wird auch nur noch ein „Cabinets-Forstdistrict“ genannt.

1808 findet sich die Blumenhagener Forst wieder im Bereich der herzoglichen Forsten, weiterhin unter Förster Wienroth. Dieser ist auch für die Blumenholz-Weisdiner Forst innerhalb des Kabinetts-Forstdistrikts zuständig. Ab 1814 wird ein Holzwärter Glasow zu Wilhelminenhof (siehe auch Beitrag zu Wilhelminenhof) genannt.

1839 übernahm der Förster Albert Kannengießer die Bereiche des Försters Wienroth. Ab 1851 wird dieser als Oberförster bezeichnet. 1866 folgte der Oberförster Victor Wentzel. Sitz blieb weiterhin die Oberförsterei Glambeck. Der Blumenhagener Forst wurde kurz darauf das Revier Neustrelitz zugeordnet und dadurch auf 2.211 ha vergrößert. 1873 übernimmt der Jagdjunker und Oberförster Rudolf von Oertzen die Leitung in Glambeck. Dieser wurde beschrieben als: „im besten Sinne des Wortes als ein Edelmann vom Scheitel bis zur Sohle mit einer 1,9 m hohen breitschultrigen Rittergestalt“ (Sonnenberg 1955 in Borrmann 2010: 76). Oerzen leitete die Oberförsterei, zu der die Bezirke Blumenhagen, Zechow und Neustrelitz sowie die Verwaltung der Kabinettsforst Hohenzieritz gehörte, bis 1906. Die Fläche betrug insgesamt nur ca. 2.390 ha.

Im Anschluss an Oerzen folgte der Jagdjunker und Oberförster Friedrich von Arnswaldt. Mit der Novemberrevolution 1918 (siehe politisch-administrative Entwicklung) wurden die Kabinettsforsten den Staatsforsten der Oberförsterei Blumenhagen zugeordnet. Die Fläche vergrößerte sich so auf 3.613 ha mit fünf Revieren. Von Arnswaldt, der ein vertrauensvoller und liebenswerter Mensch gewesen sein soll, hatte die Leitung in Glambeck bis 1931 inne. Im Anschluss übernahm sein Sohn, Forstmeister Hans Christoph von Arnswaldt, die Oberförsterei. Ab 1934 wurde diese als Forstamt bezeichnet. Zum Forstamt gehörten die Reviere Wilhelminenhof, Zechow, Hohenzieritz, Carlshof und Neustrelitz. Am 26./27.5.1945 brannte das Forstamt Glambeck sowie die Waldarbeiterhäuser in einem Feuer nieder. Überliefert ist, dass eine noch stationierte Panzereinheit der Roten Armee auf den Holzdielen des Forstamtes Feuer angezündet und damit den Brand ausgelöst haben soll. Die Reviere wurden dem Forstamt Neustrelitz angegliedert.

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Quellen

Abbildung 1: Ausschnitt aus: Königlich-Preussische Landes-Aufnahme 1882, herausgegeben 1884. Nr. 1231 Neustrelitz. Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Geoinformatik-Service (Hrsg.).

Abbildung 2: Das traditionsreiche Forstamt Glambeck. In: Borrmann, K. 2010: Mecklenburg-Strelitzer Forstamts-Geschichte(n). Waldmuseum „Lütt Holthus“ Lüttenhagen (Hrsg.). Neustrelitz: 76.

Borrmann, K. 2010: Mecklenburg-Strelitzer Forstamts-Geschichte(n). Waldmuseum „Lütt Holthus“ Lüttenhagen (Hrsg.). Neustrelitz.

Horn, A. (Hrsg. seit 1806, davor anonym) 1792-1806; 1808-1815: Herzoglich Mecklenburg-Strelitzscher Staatskalender. Buchdruckerei von G.F. Spalding & Sohn. Neustrelitz.

Horn, A. (Hrsg.) 1815-1915: Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzscher Staatskalender [1873-1898 u. 1910-15 u. d. T.: Hof- u. Staats-Handbuch des Großherzogtums Mecklenburg Strelitz]. Buchdruckerei von G.F. Spalding & Sohn; Wier [teils]. Neustrelitz.

Mecklenburg-Strelitzsches Staatsministerium (Hrsg.) 1920, 1926, 1929: Mecklenburg-Strelitzsches Staatshandbuch. Wagner. Neustrelitz.

Sonnenberg, F. ca. 1955: Kommen und Gehen Mecklenburg-Strelitzer Staatsforstbeamten. Manuskript. Karbe-Wagner-Archiv Neustrelitz.