Zeitzeugen des DDR-Naturschutzes

Zeitzeugenberichte stellen neben Archivalien und Veröffentlichungen wichtige Quellen für die Forschung zur Naturschutzgeschichte dar. Im Vergleich zu den anderen Quellenbereichen sind mündliche Zeitzeugenberichte jedoch kaum bzw. nicht vorhanden und fehlen somit als Grundlage einer Aufarbeitung bestehender und neuer Forschungsfragen. Vor diesem Hintergrund wurde an der Hochschule Neubrandenburg ein Projekt mit dem Titel "Zeitzeugen als Quelle für Forschung und Bildung - Das Beispiel Naturschutz der DDR" entwickelt und durchgeführt.

In einem Zeitraum von zwei Jahren wurden im Projekt 31 Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, die zu den verschiedenen Phasen der DDR-Naturschutzgeschichte auf unterschiedlichen räumlichen und institutionellen Ebenen Auskunft geben können, befragt. Zum Einsatz kam die Methode der Oral History. Videomitschnitte der Zeitzeugengespräche werden auf DVD gesichert und die Transkripte der Gespräche wurden in einem Quellenband zusammengefasst und stehen so der Forschung zur Verfügung. Darüber hinaus entstanden ein „Zeitzeugenbuch“ zum Naturschutz in der DDR sowie eine Internetseite zur Naturschutzgeschichte in Ostdeutschland zwischen 1945 und 1990. Die im Projekt befragten Zeitzeugen kommen mit Kommentaren zu Ereignissen oder Entwicklungen im Naturschutz zu Wort. Hinweise zu Literatur und Materialien ergänzen ihre Informationen. Die Zeitzeugen werden auch jeweils auf einer eigenen Seite anhand eines Fotos, einer Kurzbiografie, anhand weiterführender Literatur zur Person sowie anhand eines jeweils charakteristischen Auszugs aus den Zeitzeugengesprächen vorgestellt.

Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit rund 110.000 Euro gefördert. Zum Projektteam gehören Prof. Dr. Hermann Behrens, Prof. Dr. Mathias Grünwald sowie Dr. Jens Hoffmann. 

Das IUGR e.V. unterstützt das Projekt durch Unterlagen aus dem "Studienarchiv Umweltgeschichte".