In der 1. Förderphase des Projektes, welches sich über 3 Jahre bis zum 31.01.2018 erstreckt, liegen die Schwerpunkte in der Erhebung des allgemeinen  und fachspezifischen Weiterbildungsbedarf der fokussierten Berufsgruppen im Sozial-, Gesundheits- und Planungswesen. Aus diesen Ergebnissen heraus sollen inhaltliche Schwerpunkte für mögliche Qualifizierungen identifiziert und entwickelt werden . Daran anschließend  werden in einer Modulstruktur Inhalte didaktisch aufbereitet und für die Verwendung im Rahmen eines  Fernstudien-Angebotes technisch umgesetzt. Nachfolgend sind die Projektergebnisse dargestellt und mit zentralen Dokumenten hinterlegt.

Für die Bedarfsanalyse im Projekt AllinE wurde ein dreistufiges Erhebungsverfahren angestrebt, welches verschiedene Akteur_innen zu unterschiedlichen Bedarfsaspekten rund um das Thema wissenschaftliche Weiterbildung befragte:

Innerhalb der Planungen der projektbezogenen Erhebungsphasen stellte die Akzeptanzanalyse den Start der Erhebungsphase im Projekt dar.

Hierzu wurden Expert_innen in insgesamt 3 Stufen zu den Rahmenbedingungen des Qualifizierungsmodells befragt. Aus den Ergebnissen heraus hat das Projektteam interne Arbeitsschwerpunkte entwickelt und in den projektbezogenen Arbeitsplan integriert

Im I. und II. Quartal 2015 wurden ca. 3.700 Online-Fragebögen an Berufspraktiker_innen unterschiedlicher Berufsgruppen des Sozial-, Planungs- und Gesundheitswesens versandt. Neben der Identifizierung konkreter interdisziplinärer  und fachspezifischer  Inhalte wurden Erwartungen und Erfahrungen im Umgang mit E-Learning sowie  Beratungsschwerpunkte bei der Entscheidung für ein Qualifizierungsangebot erhoben.

Aus den Ergebnissen heraus konnte ein allgemeines Interesse an Weiterbildung  bei Berufspraktiker_innen abgeleitet werden, welches sich jedoch nicht in dem Themenschwerpunkt Informatik wiederspiegelte.

Der Rücklauf belief sich auf 155 beantworteten Fragebögen (4,14 %).

Im Zeitraum September bis November 2015 hat das Projektteam 14 Unternehmen, darunter Sozialverbände und Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern, zu einer weiteren Befragung aufgesucht. Unsere Ansprechpartner waren Geschäftsführer_innen, Weiterbildungskoordinator_innen bzw. Mitarbeiter_innen mit Personalführungskompetenz, denen wir unsere entwickelten 5 Qualifizierungsentwürfe (Basis hierfür waren die Ergebnisse aus der oben benannten Online-Befragung) vorstellen konnten. In den qualitativen Interviews sind Fragestellungen zur Bewertung der vorgelegten Entwürfe beantwortet worden. Alle Einzelgesprächspartner_innen haben zudem an einer Umfrage zur Weiterbildungstruktur in ihrem Unternehmen teilgenommen.

Am 18. März 2015 ist die Projektauftaktveranstaltung im Theaterlabor der Hochschule erfolgreich umgesetzt worden. Über 50 Gäste aus den angesprochenen Berufsgruppen, politische und regionale Vertreterinnen und Vertreter sowie zahlreiche Hochschulangehörige sowie Studierende nahmen an der Projektvorstellung, der SWOT-Analyse sowie den anregenden Gastvorträgen durch Prof. Carolin Retzlaff-Fürst und Prof. Stefan Göbel, beide von der Universtität Rostock, teil.

 

Ziel des Qualifizierungsangebotes ist es, Berufstätige mit ihrer Grundqualifikation auf die spezifischen Bedarfe einer zunehmend wandelnden Gesellschaft mit den damit einhergehenden veränderten Rahmenbedingungen für den sozialen und pflegerischen Sektor sowie die Planungswissenschaften vorzubereiten und ihnen Wissen und Methoden zu vermitteln, die ihnen die Planung und Umsetzung von Konzepten zur Bewältigung der Herausforderungen ermöglichen.

Innerhalb der Fachmodule sollen fachwissenschaftliche Kenntnisse und Kompetenzen zur Digitalisierung im Allgemeinen vermittelt und aktuelle Entwicklungen aufgezeigt werden. Zudem findet eine Einordnung in zentrale Themenbereiche wie digitale Medien und Datenschutz statt. Der Bereich des Sozialstrukturwandels wird ebenfalls eingeführt und in Wechselwirkung zur Digitalisierung dargestellt . Die fachbezogene Wahlpflichtmodule bieten den Fern-Studierenden einen berufstheoretischen und berufspraktischen Bezug und stellen die Digitalisierung und den Sozialstrukturwandel in den Querschnitt zur Praxis. Durch den engen Berufsfeldbezug können diese Module nur als Wahlpflichtmodule angeboten werden. Nur so kann eine Theorie-Praxis-Verzahnung gewährleistet werden. Die fächerübergreifenden Praxisprojekte sollen mittels der Methode des Problemorientierten Lernens in heterogenen Lerngruppen die Bearbeitung von fach- bzw. praxisbezogenen Themen ermöglichen.

 

 

Aufbau der Qualifizierung


Fachmodule (25 ECTS)
Wahlpflichtmodule (jeweils 5 ECTS)
Master-Thesis (25 ECTS)

 

 

 

Allen Bestandteilen werden modular-strukturierte Veranstaltungen bzw. Module zugeordnet, die aufeinander aufbauend innerhalb des Qualifizierungsverlaufs angeordnet sind. Die Module laufen über ein Semester.

Im Anschluss an die Bedarfserhebung  fand zudem ein zweiter Expert_inne-Workshop (16.01.2016)  statt. Schwerpunkt war die Vorstellung der bisherigen Qualifizierungsschwerpunkte  und die anschließende Diskussion über den Entwicklungsstand , Rahmenbedingungen und der Priorisierung auf bisherige Schwerpunkte.

Da die Rückmeldung zu dem benannten Termin nicht den Erwartungen des Projektteams entsprach wurden weitere Einzelinterviews  (Juni 2016) durchgeführt und anschließend analysiert.

 

 

Ein weiterer Expert_innenworkshop  mit potenziell Lehrenden fand am 07.10.2016 statt. Schwerpunkt dieser Veranstaltung war die didaktische Konzeption möglicher Inhalte sowie die Möglichkeit der technischen Umsetzung. Im Ergebnis sollten Lehrende auf die kooperative Entwicklungsarbeit im Projekt  eingestimmt werden. Die Veranstaltung war der kreative Ausgangspunkt für den weiteren fachlich-didaktischen Austausch.

 

Auf Basis der Ergebnisse aus  den Bedarfsanalysen, den Expert_innenworkshops  und weiteren Sekundärrecherchen erfolgte eine (teilschrittige) Finalisierung des Qualifizierungsangebotes mit der thematischen Ausrichtung  auf Digitalisierung und Sozialstrukturwandel. Entsprechend wurde diese auch als Titel übernommen.

Ziel des zu entwickelnden Studienprogramms soll darin bestehen, Personen mit Berufserfahrung aus den Feldern der sozialen Arbeit, des Gesundheits- und Planungswesens berufsbegleitend Digitalisierung und Sozialstrukturwandel die Möglichkeit der Weiterqualifikation zu geben, um die soziokulturellen, organisatorischen und technischen Auswirkungen der Digitalisierung und des gesellschaftlich demografischen Wandels in ihren Herkunfts- bzw. in angrenzenden Berufsfeldern verantwortlich mitzugestalten.

In der inhaltlichen Verknüpfung des Megatrends Digitalisierung und Sozialstrukturwandel sieht die Hochschule Neubrandenburg aufbauend auf ihren bisherigen Kernkompetenzen zugleich Chance und Herausforderung: zum einen bezogen auf die interdisziplinäre Kooperation von drei verschiedenen Fachbereichen auf der Ebene der wissenschaftlichen Weiterbildung, zum anderen bezogen auf die Ausrichtung auf das Fachgebiet der Digitalisierung. So wird der innerhalb des Projektes AllinE entwickelte Qualifizierungsangebot das erste an der Hochschule sein, welches interdisziplinär in Kooperation von drei Fachbereichen - Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung (SBE), Gesundheit, Pflege, Management (GPM) und Landschaftswissenschaften/ Geomatik (LG) – exemplarisch getestet wird. Das Qualifizierungsprogramm ist visionsgetragen konsequent auf derzeitige gesellschaftliche Veränderungen ausgerichtet. Jenseits einer passgenauen berufsqualifizierenden Formalqualifikation für ein festgelegtes Berufsfeld geht damit eine Offenheit möglicher Berufsfelder einher - solche, in denen sich im Zuge des gesellschaftlichen Wandels Tätigkeitsfelder herauskristallisieren, in denen Kompetenzen zur Initiierung und Begleitung von Change-Prozessen, zu interdisziplinärem Schnittstellenmanagement und Digitalisierung opportun sind oder werden. So wird bezogen auf die interne interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Qualifikation für sich in der Entwicklung befindliche, teilweise neue Berufsfelder in zweifacher Hinsicht auch ein Experimentalcharakter des Studienprogramms deutlich.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

Das Qualifizierungsangebot ist auf den Erwerb von Kompetenzen und Know-how in den Bereichen Digitalisierung, Sozialstrukturwandel sowie IT-Technologien ausgerichtet. Es werden Instrumente und Methoden erlernt, mittels derer den Herausforderungen in den genannten Feldern mit Innovationsgeist begegnet werden kann.