Geschichte Forsthäuser

Abb. 1 Ehemalige Forst- und Jagdhütte im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Abb. 2 Ehemaliges Forsthaus Leisten, heute Sitz der Naturparkverwaltung Nossentiner Heide.

Mit der sich entwickelnden Forstwirtschaft und der Einrichtung von Forsten entstanden auch die ersten Forstbauten. Anfangs handelte es sich dabei eher um temporäre Unterstände (z.B. für Rodungen), die sich im Laufe der Zeit zu Forsthütten und -häusern für die Forstarbeiter weiterentwickelten. Der Bau einer Forsthütte bot sich besonders in weitläufigen Gebieten an, in denen man sich so einen langen Weg bis hin zu abgelegeneren Waldflächen sparte. Es handelte sich dabei um einfach ausgebaute Unterstände und Übernachtungsmöglichkeiten.

Mit der Entstehung des Försterberufes wurde das Forsthaus auch zur Dienststelle und es kam zur Einrichtung größerer Forstgüter. Solche meist ständig besetzten Forsthäuser zur Verwaltung eines Bezirkes sind feste, gemauerte Baulichkeiten, die sich häufig in der Nähe von Siedlungen am Rande eines Waldes befanden. Auch entstanden durch die Errichtung von großen Forsthöfen manchmal eigene kleine Siedlungen. Neben dem Wohngebäude gab es auf dem Hof oft weitere Gebäude, die als Stall, Scheune oder Wirtschaftsgebäude dienten, eine Ackerfläche zur Versorgung des Försters und der Waldarbeiter sowie Waldarbeiterkaten (Förderverein 2012: 30).

Forsthäuser fallen häufig durch eine besondere Architektur ins Auge, durch die es möglichst gut in die umliegende Landschaft passt. Über dem Eingang oder am Giebel findet man hin und wieder ein angebrachtes Geweih.

Bis 1945 wurden die Waldsiedlungen fast ausschließlich von Familien der Forstarbeiter bewohnt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen häufig Flüchtlinge in die Dörfer und fanden Arbeit in der Forst. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts leeren sich die meisten Dörfer und die Forsthäuser verlieren stetig an Bedeutung. Ein Großteil der Waldflächen sind heute durch Straßen erschlossen und leicht erreichbar. Die meisten Häuser dieser Waldsiedlungen sind heute verkauft und dienen als Ferienhäuser für Touristen. Auch viele der Förstereien wurden verkauft, einige dienen jedoch nach wie vor als Dienstzentren der Forstwirtschaft (Förderverein 2012: 31).

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Quellen

Abbildung 1: Pueschel Immobilien 2021: Jagdhütte. Link zum Bild. Letzter Zugriff: 03.01.2022. 

Abbildung 2: Förderverein 2012: Ehemaliges Forsthaus Leisten, heute Sitz der Naturparkverwaltung. In: Die Bauern- und Waldarbeiterdörfer im Naturpark und seinem Umfeld. Aus Kultur und Wissenschaft, Heft 7: 31.

Förderverein 2012: Die Bauern- und Waldarbeiterdörfer im Naturpark und seinem Umfeld. Aus Kultur und Wissenschaft, Heft 7.