Chausseen und Chausseehäuser

Chaussee ist die mittlerweile veraltete Bezeichnung für eine gut ausgebaute und jederzeit befahrbare Landstraße. In Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin wurde um 1830 mit dem Chausseebau begonnen (Krull 2019: 50). Die bis dahin genutzten Wege waren bei schlechtem Wetter kaum oder gar nicht befahrbar, weil Regenwasser nicht ablaufen konnte, sich staute und den Boden aufweichte. Da der Chausseebau jedoch mit hohen Kosten verbunden war, wurde durch die Landesregierungen eine Nutzerfinanzierung eingeführt (Könnecke 2019: 36). Es wurde beschlossen, an bestimmten Stellen sogenannte Chausseegeld-Hebestellen einzurichten. Zum Abkassieren wurden zuverlässige Arbeiter, sogenannte Chausseegeldeinnehmer, angestellt. Dazu kamen die Chausseewärter, die für den Erhalt eines bestimmten Abschnitts der Chaussee zuständig waren. Für die Einnehmer, Wärter und ihre Familien wurden an den Hebestellen Chausseehäuser errichtet, die gleichzeitig als Arbeitsplatz und Wohnhaus dienten.

Im Folgenden finden sich Beiträge zur Geschichte und Merkmalen von Chausseen, zu Chausseehäusern und Arbeitern sowie zu zwei Chausseehäusern aus dem Gebiet zwischen Lieps und Havelquelle:


Quellen

Könneke, M. (2019): Der Ausbau unseres Straßennetzes - Wie haben sich die Straßen in Mecklenburg-Vorpommern vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart weiterentwickelt? Besondere Lernleistung.

Krull, G. (2019): Das Chausseehaus in Brustorf. In: Klein Vielen e.V. – Leben zwischen Lieps und Havelquelle (Hrsg.). Dorfzeitung. Zwischen Lieps und Havelquelle. Nr. 10 (2019). Steffen Media, Friedland. S. 50-53. Link zur Ausgabe. Letzter Zugriff: 21.09.2021.