Dambeck

Dambeck wurde 1257 als „Dannenbeke“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte des ehemaligen ritterschaftlichen Guts Dambeck ist die ersten Jahrhunderte eng mit der von Ankershagen verbunden. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte es mit Pieverstorf den Holsteins auf Ankershagen, die die wenig ertragreichen Güter jedoch mehrfach verpfändeten. Sie wechselten als Ganzes oder in Teilen wiederholt den Besitzer (siehe Beitrag zu Pieverstorf).

Abb.1 Gutshaus Dambeck 2012

Die Dambecker Kossätenhöfe gehen unter anderem durch die Hände der Familien Schumacher, von Hoff und Franck. Ein Kossät war die mecklenburgische bzw. preußische Bezeichnung für einen Kötter. Als Kötter wiederrum wurde ein Dorfbewohner bezeichnet, der oft einer kleinbäuerlichen Tätigkeit nachging und eine Kate (Hütte) besaß. Eine Kate war ein recht einfaches, einzelnes Wohnhaus oder eine Werkstatt und befand sich meist am Rande des Dorfes. 1704 erhebt Johann Georg von Holstein zusammen mit Rittmeister von Hoff erfolgreich Anspruch auf die Kossätenhöfe. Diese verpfänden Gut samt Höfe 1720 wie Pieverstorf aber an Otto Ludwig von Hacke (Besitzer von Klein Vielen). 1732 verpfändet dieser das Gut gemeinsam mit Pieverstorf an einen von Oldenburg und verkauft die sieben Dambecker Kossätenhöfe an Jürgen Friedrich von Gerschow. 1757 und 1786 werden von Gerschows Söhne nacheinander mit Dambeck belehnt.

Anschließend wechselte das unattraktive Gut bis 1945 mindestens 13-mal den Besitzer (siehe Tabelle 1). Im Zeitraum 1802-1813 gehörte es Graf von Blumenthal, der anschließend auch die Nachbargüter Brustorf, Klein Vielen, Hartwigshof und Liepen besaß. Es folgten u.a. die Besitzer von Klitzing (1823-1842), Gustav Schröder (1843-1855) und Winckelmann (1879-1897). Das Gutshaus entstand, ebenso wie die heutige Dorfanlage etwa 1879. Vom kurzen wirtschaftlichen Aufschwung zeugen heute der noch vorhandene Speicher sowie die als Wohnhaus genutzte ehemalige Konservenfabrik und Spritbrennerei. Von 1903 bis 1929 gehörte das Gut Dambeck der Familie Braesecke und anschließend Dietrich Geraldo Lahusen, der das Gutshaus komplett umbauen ließ. Im Jahr 1935 kaufte Dr. Ing. Hermann, der damalige Besitzer des Nachbargutes Speck, das Gut. Er benötigte vor allem den Wald des Gutes als Ersatz für seinen durch einen verheerenden Großbrand 1934 vernichteten Waldbesitz für die Einrichtung eines Naturparks am Ostufer der Müritz. Das Dambecker Schloss wurde gemeinsam mit 65 ha Land 1939 an den damaligen Reichsminister Kerrl verkauft, der das Schloss als Erholungsort nutzte. Im selben Jahr wurden die Wirtschaftsgebäude und 100 ha des Gutes an die Kaufleute Franz und Alfred Calies aus Berlin verkauft. 1941 ging der Kerrlsche Besitz an Staatsminister Dr. Gritzbach. 1945 wurde das Gut im Zuge der Bodenreform zwischen fünf bis sechs Neubauern aufgeteilt. Das Gutshaus diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Schulungsheim und später als Kureinrichtung. Es wurde in den 1990er Jahren saniert und ist seit 2003 Teil eines Familienferienparks der Arbeiterwohlfahrt.

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Quellen

Abbildung 1: Kobsch, A. 2012: Gutshaus Dambeck. Private Sammlung. Stralsund. Hrsg: QM3 UG (2021). Link zum Bild. Letzter Zugriff: 06.04.2021.

Tabelle 1: Eigene Darstellung. Datengrundlage: Quellen zu Mecklenburg Schwerin. Link zu den Quellen.

Gemeinde Kratzeburg (Hrsg.): Dambeck. Link zur Internetseite. Letzter Zugriff: 05.03.2021

Hrsg: Gemeinde Kratzeburg. 2006: 750 Jahre Kratzeburg: 1256 - 2006; Festzeitung zur 750-Jahr-Feier Kratzeburgs. Neubrandenburg.

Milhan, H. (2002): Kossat. Link zur Internetseite. Letzter Zugriff: 05.03.2021.

QM3 UG (Hrsg.) 2021: Gutshaus Dambeck bei Neustrelitz. Link zur Internetseite. Letzter Zugriff: 06.04.2021.

Wikipedia, Die freie Enzyklopädie (Hrsg.). 2021: Kötter. Link zur Internetseite. Letzter Zugriff: 05.03.2021.