I. Vom Spätmittelalter bis zur frühen Neuzeit

Im Bereich des Projektgebietes zwischen Lieps und Havelquelle siedelten ab dem 6. Jahrhundert westslawische Volksstämme. Vom 8. bis 12. Jahrhundert handelte es sich dabei um einen elbslawischen Stammesverband, die sogenannten Obodriten (oder auch Abodriten). Die aus diesem Verband hervorgegangene Dynastie, das sogenannte Haus Mecklenburg (in der Wissenschaft nach dem Stammesvater Niklot (1100-1160) als Niklotiden bezeichnet), herrschte insgesamt 787 Jahre – von 1131 bis 1918 – beinahe ununterbrochen über Mecklenburg. Ab 1200 holten die slawischen Fürsten mehrere tausend deutsche Siedler aus Westfalen, Niedersachsen, Holstein und Friesland ins Land. Die Bauern erhielten steuerfreie Hufen als Lehnsgut und siedelten vor allem im Bereich der schweren Böden nördlich des Nordbrandenburgischen Landrückens in Gegenden, die bisher außer inselartigen Wendensiedlungen kaum bevölkert waren. Die Siedler rodeten die dichten Buchenwälder der Endmoränenlandschaft und vermaßen das entstandene Ackerland. Nach 1200 erfolgte die Besiedlung der Feuchtgebiete, wie der mecklenburgischen Seenplatte und ihrem Rückland. Die Dörfer wurden oft großflächig und planmäßig angelegt: Angerdörfer mit viel Platz zwischen den Häuserzeilen, meistens länglichem oder rechteckigem Anger und Gewannfluren. Ortsnamenendungen wie  -dorf, -feld, -heide, -hof, -berg oder -burg weisen heute noch auf diese Siedlungen hin.

Deutsche, Dänen und Polen unternahmen immer wieder Christianisierungsversuche in den slawischen Gebieten. Im 13. Jahrhundert waren sowohl die große Gründungsphase der Klöster und Stifte als auch die Christianisierung größtenteils abgeschlossen. Bis zum 15. Jahrhundert kam es zu vielen Stadtgründungen in Mecklenburg und Pommern. Zum Beispiel entstand Neubrandenburg als kleinere Mittelstadt (bis 10.000 Einwohner) für Mecklenburg. Die weitere Besiedlung des südlichen Mecklenburgs und des südlichen und östlichen Pommerns erfolgte aus dem Erzstift Magdeburg, wodurch das Magdeburger Stadtrecht zur Anwendung kam.

Die mecklenburgische Landesgeschichte wurde vom 13. bis 18. Jahrhundert durch mehrere dynastische Landesteilungen geprägt:

1229 - Erste Hauptlandesteilung

Nach dem Tod des Mecklenburger Fürsten Heinrich Borwin I. wurde das Land Mecklenburg 1229 im Zuge einer ersten Hauptlandesteilung unter seinen vier Enkeln aufgeteilt. Etwa zur gleichen Zeit, im Jahre 1236, erhielten die brandenburgischen Markgrafen das Land Stargard aus pommerscher Hand. 1292 kommt das Land Stargard als Mitgift einer Eheschließung wieder zurück zu Mecklenburg. Weiterlesen...

1621 - Zweite Hauptlandesteilung

Durch einen Brüderkampf zwischen Adolf Friedrich I. und Johann Albrecht II. kam es 1621 zur Ausbildung zweier getrennter Landesteile mit den Residenzstädten Schwerin und Güstrow.

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1701 - Dritte Hauptlandesteilung im Hamburger Vergleich

1701 kam es zur dritten Hauptlandesteilung, die in zwei beschränkt autonomen Herzogtümern, einem überlegenen Mecklenburg-Schwerin und dem kleineren Mecklenburg-Strelitz resultierte. 1815 wurden die Herzöge durch die Standeserhöhung im Zuge des Wiener Kongresses zu Großherzögen. Weiterlesen...


Quellen:

Abbildung 1: Droysen, G. 1886: Allgemeiner historischer Handatlas. Heiliges Römisches Reich im 13. Jahrhundert, Ausschnitt Mecklenburg. Link zum Bild

Abbildung 2: Stiftung Mecklenburg (Hrsg.): Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Güstrow und Pommern. Link zum ursp. Bild. Verändert durch wiss. Mitarbeiterinnen des Reallabors Landschaft. Letzter Zugriff: 29.10.2020.

Abbildung 3: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 1908: Karte der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Band 13. Leipzig. Link zum ursp. Bild. Verändert durch wiss. Mitarbeiterinnen des Reallabors Landschaft. Letzter Zugriff: 29.10.2020.

bei der Wieden, H. 1976: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945. Reihe B: Mitteldeutschland, Band 13 Mecklenburg. Thomas Klein (Hrsg.). Johann-Gottfried-Herder-Institut Marburg/Lahn.

Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.). 1995: Historischer und geografischer Atlas von Mecklenburg-Vorpommern, Band 2. Mecklenburg und Pommern. Das Land im Rückblick.

Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommerns (Hrsg.). 2003 (1. Auflage): Vom Anfang und Ende Mecklenburg-Strelitzer Geschichte. Zusammengestellt von Karola Stark. Druckerei Steffen GmbH.

Stiftung Mecklenburg (Hrsg.) 2020: Link zur Website. Letzter Zugriff: 29.10.2020.

Verein für Computergenealogie (CompGen) e. V. (Hrsg.) Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. Link zum Beitrag. Letzter Zugriff: 29.10.2020.

Wikipedia, Die freie Enzyklopädie (Hrsg.). 2020: Geschichte Mecklenburgs. Link zum Beitrag. Letzter Zugriff: 29.10.2020.

Wikiwand (Hrsg.) 2020: Geschichte Mecklenburgs. Link zum Beitrag. Letzter Zugriff: 29.10.2020.