Klein Vielen - Eine Entwicklung vom Angerdorf übers Gutsdorf zum Straßendorf

Der Ort Klein Vielen präsentiert sich heute als Straßendorf entlang der alten Landstraße zwischen Peckatel und Hartwigsdorf. Alte Karten erzählen allerdings davon, dass Klein Vielen einst Angerdorf war, sich dann zum Gutsdorf entwickelte und erst im späten 19. Jahrhundert allmählich zum Straßendorf wurde. Im Folgenden werden zunächst die Merkmale typischer Grundrisse ländlicher Siedlungen in Mecklenburg-Vorpommern erläutert und anschließend die Veränderungen des Siedlungsgrundrisses von Klein Vielen dargestellt.

Arten von Siedlungsgrundrissen

Ab Mitte des 13. Jahrhunderts holten die slawischen Fürsten deutsche Siedler nach Mecklenburg, die großflächig Dörfer anlegten. Die ersten neuen Dörfer waren Rundlingsdörfer, die aber bald, aufgrund ihrer eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten, durch Anger- und Straßendörfer abgelöst wurden. Nach dem 30-jährigen Krieg kamen Gutsanlagen zu bestehenden Dorfformen hinzu, aber auch reine Gutsdörfer wurden angelegt. Weiterlesen... 

Veränderung eines Siedlungsgrundrisses am Beispiel von Klein Vielen

Der Ort Klein Vielen wurde im Jahr 1170 als „Vilim Carstici“ erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprüngliche Siedlungsgrundriss entsprach wahrscheinlich dem eines Angerdorfes. Nach der Errichtung des Gutshauses und weiterer Gutsgebäude im 15. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einer Mischform aus Angerdorf und Gutsdorf. Im 19. Jahrhundert wurde der zentrale Dorfplatz bebaut, das Gut verlor an Bedeutung und Klein Vielen wurde zum Straßendorf. Weiterlesen...