Die Entwicklungen seit 1990

Die Forstdirektion-Ost in Neustrelitz

Abb. 1 Blick vom Aussichtsturm am Käflingsberg im Müritznationalpark.
Abb. 2 Das Forstamt Neustrelitz mit den zugehörigen Revieren im Bereich der Projektregion. Die Wälder im westlichen Teil der Projektregion sind Teil des Müritz-Nationalparks.

Im Sommer 1990 begannen die Beratungen und Diskussionen zu den kommenden Strukturänderungen im Bereich Forstwirtschaft im Bezirk Neubrandenburg bzw. in Mecklenburg. Im Dezember 1991, nach der Wiedereinrichtung der Länder in Ostdeutschland, legten die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe ihre Arbeit nieder. Ein neues Forstamtssystem nach bundesdeutschem Standard wurde eingerichtet, welches aus drei Ebenen bestand. „Oberste Forstbehörde“ wurde der Landwirtschaftsminister, „Höhere (später „Obere“) Forst- und Jagdbehörde“ war eine Forstdirektion und die Forstämter wurden zur „Unteren Forstbehörde“. Die Forstämter im Bereich des Untersuchungsgebietes gehörten zur Forstdirektion Ost in Neustrelitz. Zu dieser gehörten aber nicht nur die ursprünglichen Strelitzer Reviere, sondern auch Weitere aus dem Bereich Südost Mecklenburg. Insgesamt wurden in der Forstdirektion Ost 21 neue Forstämter mit 120 Revieren gegründet. Zu den bisher sieben Oberförstereien im Bereich Strelitz kamen Zinow und auch Wilhelminenhof hinzu (Borrmann 2010: 59 ff., Geistefeldt 2006). Zur Försterei mitsamt des Forsthauses Wilhelminenhof findet sich ein separater Beitrag in der Rubrik ‚Kulturlandschaftselemente‘.

Im Februar 1992 wurden einige Passagen des Bundeswaldgesetzes zum unmittelbaren Landesrecht für Mecklenburg-Vorpommern erklärt. Das spezielle Landeswaldgesetz folgte 1993. Erstmals für MV bestand nun ein einheitliches Forstrecht, welches die Bewirtschaftung der Laubwaldflächen regelte und Regeln für die Wälder der Nationalparke und Naturschutzgebiete enthielt. 1996 wurden einige Reviere aus der Zuständigkeit der Forstdirektion ausgegliedert und der Müritz-Nationalparkverwaltung zugeordnet. Dies betraf beispielsweise die Reviere Kratzeburg, Adamsdorf und Langhagen. Das Forstamt Langhagen wurde aufgelöst.

1999 wurden die drei Forstdirektionen sowie das Landesamt für Planung aufgelöst und zum „Landesamt für Forsten, Naturschutz und Großschutzgebiete“ mit Sitz in Malchin zusammengelegt. Die vier verbliebenen Strelitzer Forstämter Lüttenhagen, Mirow, Neubrandenburg und Neustrelitz wurden von nun an von Wilhelminenhof aus betreut und unterstehen der Landesforst Malchin.

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Quellen

Abbildung 1: Draussenlust (Hrsg.) 2022: Aussicht vom Käflingsberg. Link zum Bild. Letzter Zugriff: 07.01.2022.

Abbildung 2: Landesforst Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.) 2022: Forstämter und Reviere. Link zur Karte. Letzter Zugriff: 07.01.2022.

Borrmann, K. 2010: Mecklenburg-Strelitzer Forstamts-Geschichte(n). Waldmuseum „Lütt Holthus“ Lüttenhagen (Hrsg.). Neustrelitz.

Geistefeldt, H. 2006: Zur Geschichte der Organisation der Forstverwaltung in Mecklenburg. In: Ministerium LUV (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Forstwesens in Mecklenburg-Vorpommern, Bd. II. Schwerin: 1-392.

Landesforst Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.) 2022: Unser Wald. Link zur Internetseite. Letzter Zugriff: 07.01.2022.