Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Bereits seit der Erstbesiedelung der Region im 6. Jhd. kam es u. a. wegen klimatischer Veränderungen oder kriegerischer Auseinandersetzungen wiederholt zu Ab- und Zuwanderungen. Vergleichbare Bewohnerzahlen für die Ortschaften der Projektregion finden sich allerdings erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jhd.. Deutschland wurde im 19. Jhd. durch drei große Abwanderungswellen geprägt, von denen die beiden Mecklenburgischen Staaten besonders intensiv betroffen waren. Auch in den vier Projektgemeinden zeigen sich dementsprechend sinkende Einwohnerzahlen. Die Wanderungsverluste ergaben sich zu einem großen Teil aus der hohen überseeischen Auswanderung. Zwischen 1846 und 1893 verließen 170.000 Menschen Mecklenburg über Hamburg und Bremen nach Amerika, darunter viele Handwerker, Landarbeiter und Tagelöhner. Ausgelöst wurde die Abwanderung in Mecklenburg vordergründig durch soziale Missstände, bedingt durch die rückständige politische Verfassung. So wirkten die einschränkenden Heimat- und Niederlassungsverhältnisse, schlechte Arbeitsbedingungen, manche Missernten, hohe Nahrungsmittelpreise und Hunger als abstoßende Faktoren. Die Phase der hohen überseeischen Abwanderungen geht bis etwa 1895, spielt anschließend eher eine untergeordnete Rolle und kommt zur Zeit des Ersten Weltkriegs gänzlich zum Erliegen. Ab den 1880er Jahren nahmen Land-Stadt-Wanderungen zu und machten ab 1896 den Großteil der Wanderungsbewegungen aus.

 

Weiter mit Bevölkerungsentwicklung infolge der Weltkriege

Weiter mit Woher stammen die Daten?