Woher stammen die Daten?

Erste genauere Angaben zu Einwohnerzahlen finden sich ab dem Jahre 1818 in den Staatskalendern von Mecklenburg-Schwerin als sogenannte Seelenzahlen, die auf kirchlichen Listen basieren. In Mecklenburg-Strelitz wurden ab 1817 Volkszählungen durchgeführt und in der „Statistik Deutschen Reichs“ festgehalten. Diese Angaben sind jedoch oft ungenau oder beziehen sich auf die gesamten Staatsgebiete. Vor 1818 wurden bestimmte Bevölkerungsgruppen (z.B. Militär, Juden, kleinere Kinder) in Zählungen gar nicht erfasst, wodurch von einer Datenuntererfassung ausgegangen werden muss.

Eine erste geeignete Dokumentation der Einwohnerzahlen fand sich in dem Buch „Mecklenburgische Vaterlandskunde“ von Wilhelm Raabe aus dem Jahr 1894. Das Buch enthält Angaben zu den Einwohnerzahlen der einzelnen Orte innerhalb der Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin für die Jahre 1855 und 1890. Zusätzlich konnten Einwohnerzahlen für die einzelnen Orte der heutigen Gemeinden Hohenzieritz und Blumenholz für den Zeitraum 1872 bis 1929 aus den Mecklenburg-Strelitzschen Staatskalendern entnommen werden. In den Mecklenburg-Schwerinschen Kalendern fanden sich für diesen Zeitraum keine Angaben zu Einwohnerzahlen, sondern nur eine Darstellung von Eigentumsverhältnissen. Die Zahlen für das Jahr 1910 für die Gemeinden Klein Vielen und Kratzeburg wurden der Internetseite gemeindeverzeichnis.de entnommen. Die Angaben für das Jahr 1925 stammen aus dem Buch „Mecklenburgisches Ortsverzeichnis 1930“, das Bevölkerungszahlen von der Volkszählung 1925 enthält. In den Staatshandbüchern für Mecklenburg von 1937 bis 39 finden sich Informationen zu allen Gemeinden und deren Einwohnerzahlen für das Jahr 1935. Angaben für die Jahre 1957 bis 1988 stammen aus den Kreisübersichten der statistischen Jahrbücher des Bezirkes Neubrandenburg (Kreis Neustrelitz). Für das Jahr 1990 finden sich Bevölkerungszahlen in dem Buch „Ausgewählte Daten zur Bevölkerung und zum Wohnungsbestand der Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern“. Seit 1990 veröffentlicht das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern in den jährlichen statistischen Berichten „Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern“ die Einwohnerzahlen auf Gemeindeebene.


Buchquellen:

Anonym. 1872-1929: Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzsche Staatskalender. Buchdruckerei von G.F. Spalding & Sohn. Neustrelitz.

Anonym. 1937-1939: Staatshandbuch für Mecklenburg. Niederdeutscher Beobachter. Schwerin.

Boldt, C. 1930: Mecklenburgisches Ortsverzeichnis. Rostocker Anzeiger Carl Boldt. Rostock.

LpB MV (Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern) (Hrsg.) 1995: Historischer und geographischer Atlas von Mecklenburg und Pommern. Band 2 Mecklenburg und Pommern: Das Land im Rückblick. Goldschmidt Druck GmbH, Schwerin.

Raabe, W. 1894: Mecklenburgische Vaterlandskunde. Zweite Auflage, erster Band. Wismar.

Staatliche Zentralverwaltung für Statistik, Bezirksstelle Neubrandenburg (Hrsg.). 1957-1988: Statistisches Jahrbuch, Bezirk Neubrandenburg, Kreisübersichten.

Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.) 2014: Mecklenburg-Vorpommern: Weltoffen, modern, innovativ. Den demografischen Wandel gestalten. Aktualisierte Fassung des Strategieberichts von 2011 der interministeriellen Arbeitsgruppe „Demografischer Wandel“ der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern.

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.). 1990: Ausgewählte Daten zur Bevölkerung und zum Wohnungsbestand der Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Internetquellen:

Buchmann, L. 2009: Migration in Mecklenburg, Pommern und Vorpommern im 19. und 20. Jahrhundert. Empirische Analysen zur Bevölkerungsentwicklung. Dissertation. Link zur Arbeit.

Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.). 2020: Demografischer Wandel - Daten und Fakten. Link zum Beitrag. Letzter Zugriff: 13.10.2020.

Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.):  „Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern“ für die Jahre 1990-2018. Link zu den Beiträgen. Letzter Zugriff: 16.11.2019

Schubert, U. 2020: Gemeindeverzeichnis. Link zur Internetseite. Solingen. Letzter Zugriff: 13.10.2020