Steinerne Zeugen einer herrschaftlichen Epoche

Abb. 1 Grenzstein im Projektgebiet.

Hintergrund des Projektes

„Die Westgrenze (Zieritzer Grenze) der Feldmark Peccatel wird durch große Bäume und eine mehrere Meter breite Hecke markiert, die sich von Penzlin im Norden bis Peutsch im Süden hinzieht. An Stellen, wo die Grenzlinie nach rechts oder links abknickt, sind tonnenschwere Feldsteine deponiert und mit alten Zeichen (Kerben) versehen, über deren Bedeutung bisher jeder Aufschluss fehlt.“ (Karlfried Krull: Das Bauerndorf Peccatel, Manuskript, S. 134, KarbeWagner-Archiv, Nachlass Krull, Ha 535)

Derartige Hinweise in der Literatur zur Grenze der ehemaligen (Groß-)Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz in Verbindung mit Zufallsfunden von Grenzsteinen nahe der Ortschaft Pieverstorf weckten die Neugier des Forschungsteams für diese steinernen Zeugen einer herrschaftlichen Epoche. Es stellte sich die Frage: Sind noch weitere Zeugnisse der Grenze in Feld und Flur zu entdecken?

In den folgenden Beiträgen werden zunächst die Geschichte der Grenze und die Vorgehensweise im Projekt erläutert und im Anschluss die Ergebnisse der Suche beschrieben und illusitriert.

Geschichtliches und Vorgehensweise

1701 entstanden als Resultat der dritten Hauptlandesteilung die beiden Herzogtümer Mecklenburgs: Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Obwohl zwischen den beiden Herzogtümern weder Grenzkontrollen durchgeführt noch Zölle erhoben wurden, scheint die Grenze für die Bewohner*innen der angrenzenden Gemarkungen prägend gewesen zu sein. Weiterlesen...

Ergebnisse

Bis Februar 2021 wurden insgesamt 367 Grenzmarkierungen in Form von 298 Grenzsteinen und 59 Grenzbäumen erfasst. Darüber hinaus wurden eine Allee und Feldgehölzhecken entdeckt, die als Grenzmarkierung fungiert haben könnten. Auch natürliche Geländestrukturen wie Gewässer könnten als Abgrenzung der beiden Herzogtümer gedient haben. Weiterlesen...