Fritz Wernicke

Erinnerungen zur Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit im Naturschutz

Ich habe auch immer daran gearbeitet, Naturschutz mit Bildungsarbeit zu verbinden. Mein Prinzip war: Die Erziehung der Jugend für den Naturschutz ist das Allerwichtigste, sonst kommen wir nicht weiter. Mit Helga Deglmann habe ich eine Arbeitsgemeinschaft gehabt. Das war mit meine aktivste und wichtigste Person zusammen mit einer Frau vom Pionierpark „Ernst Thälmann“ in Berlin. Diese beiden waren die Inspiratoren für meine Arbeit oder ich habe sie „geimpft“.

Ich habe verschiedene Plakate mitkonzipiert. Die habe ich dann in Berlin drucken lassen und die Druckerei hat sie dann an die Bezirke geschickt und von dort wurden sie dann weitergegeben. Mit Reimar Gilsenbach habe ich das kleine Bändchen „Die Eule Schuhu“ entwickelt. Isa Piehl hat die zeichnerische Umsetzung gemacht. Da steckte der Gedanke drin, mehr etwas für die Kinder und Jugendlichen zu machen.

Wichtig waren auch die Naturschutzwochen. Die mussten jedes Jahr sein. Gegründet wurden sie 1956 von Ursel Blöß, verantwortliche Naturschutzreferentin im damaligen Bezirk Dresden. Dort ist die Idee gewachsen und Georg Henkel, mein Chef beim Amt für Wasserwirtschaft, sagte dann, ich solle so etwas im Folgejahr für die DDR organisieren. Später wurde das dann vom Umweltministerium übernommen. Vorher wurde es noch „Woche des Waldes und des Naturschutzes“ genannt – Naturschutz wieder mal hinten. Dann hieß es „Woche der sozialistischen Landeskultur“.

Literatur zum Weiterlesen

Behrens, H. und Hoffmann, J. (Hg..): Naturschutzgeschichte(n) – Lebenswege zwischen Ostseeküste und Erzgebirge. Friedland 2013.

Wernicke, Fritz. In: Behrens, H.: Lexikon der Naturschutzbeauftragten. Band 3: Naturschutzgeschichte und Naturschutzbeauftragte in Berlin und Brandenburg. Hrsg. vom Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V., Friedland 2010: 888-890.

Zur Person

geboren 1929 in Potsdam, gestorben 14.4.2015 in Potsdam

Gärtnerlehre; Studium an der Fachschule für Gartenbau Werder

Tätigkeit als Gartenbauingenieur und Technischer Leiter im VEB Grünanlagen Potsdam; ab 1956 Beginn der Tätigkeit beim Amt für Wasserwirtschaft der DDR als Oberreferent für Naturschutz; 1958 bis 1973 Hauptreferent für Naturschutz – Zentrale Naturschutzverwaltung – im Ministerium für Land und Forstwirtschaft der DDR; ab 1971 Gruppenleiter für Naturschutz, ab 1973 für Landeskultur und Erholungswaldplanung im VEB Forstprojektierung Potsdam; 1987 Sekretär der Kreisnaturschutzverwaltung beim Rat des Kreises Potsdam-Land. Ab 1990 Vorruhestand.

1965 bis 1990 Landforstmeister; 1954 bis 1956 Kreisnaturschutzbeauftragter Potsdam-Stadt und -Land;  1956 bis 1973 „Naturschutzbeauftragter der DDR“