Chemisierung

Unter Chemisierung der Landwirtschaft wird der verstärkte Einsatz und die Weiterentwicklung chemischer Erzeugnisse sowie chemischer Verfahren im Agrarwesen verstanden. Dazu zählen neben der zunehmenden Verwendung mineralischer Düngemittel und chemischer Pflanzenschutzmittel auch die zunehmende Anwendung von Tierarzneimitteln, Wachstumsregulatoren, Bodenstabilisatoren, chemischen Entkrautungsmitteln, chemischer Stoffe sowie Verfahren zur Konservierung von Futtermitteln. Ziel der Maßnahmen ist es die Bodenfruchtbarkeit zu steigern, krankheits- und schädlingsbedinge Verluste zu reduzieren und dadurch eine Ertragssteigerung sowie Ertragssicherung zu erreichen. Außerdem entstehen in Folge der Mechanisierung der Landwirtschaft technische Weiterentwicklungen zur effizienteren Ausbringung der Anwendungsstoffe (Baldenhofer 2020; Schmerler 1969: 469 ff.).

Folgend soll zunächst herausgestellt werden, warum die Chemie überhaupt in der landwirtschaftlichen Produktion notwendig wurde und wie es zur Entwicklung chemischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel kam. In anschließenden Beiträgen werden die Entwicklung des Düngemitteleinsatzes in Mecklenburg im 20. Jahrhundert und eine Besonderheit in der DDR, die sogenannten Agrochemischen Zentren, betrachtet:


Quellen

Teaserbox 1: Trautschold, W. 1912: Illustration. In: Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens, Band 3, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin.

Teaserbox 2: Materialsammlung Landgut Luisenhof. 

Teaserbox 3: Delitzscher Landhandel und Dienste GmbH (Hrsg.) 2013: Düngemittelausbringung. Link zum Bild. Letzter Zugriff: 02.03.2022. 

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain 2020: Komplexmodell Agrochemisches Zentrum. Link zur Website. Letzter Zugriff: 02.03.2022. 

Baldenhofer, K. G. 2020: Lexikon des Agrarraums - Chemisierung (der Landwirtschaft). Link zum Beitrag. Letzter Zugriff: 02.03.2022. 

Schmerler, R. 1969: Analyse und Ausblick zur Chemisierung der pflanzlichen Produktion in der DDR. In: Deutsche Agrartechnik 19 (10): 469–471.