Studienarchiv Umweltgeschichte

Hier finden Sie umfangreiche Quellen zur Umweltgeschichte - insbesondere Ostdeutschlands.

Zur Entwicklung des Studienarchivs Umweltgeschichte

Das Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. (IUGR) baute zusammen mit dem damals noch bestehenden Bund für Natur und Umwelt e.V. Berlin ab 1991 das „Studienarchiv Umweltgeschichte“ auf, das seit 2001 an der Hochschule Neubrandenburg beheimatet ist. Es entwickelte sich zur wohl umfangreichsten Sammlung privater Vor- und Nachlässe zur ostdeutschen Umweltgeschichte in der Bundesrepublik, die durch einen eingetragenen Verein getragen wurde. Hintergrund der Entstehung des „Studienarchivs Umweltgeschichte“ war die Erfahrung, dass zur Wendezeit in vielen Orten der DDR Einrichtungen, Gruppierungen und Institutionen, die in Feldern wie Natur- und Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Melioration arbeiteten, aufgelöst wurden, in andere Zusammenhänge überführt und eingeordnet wurden und sich damit verbunden oft die Frage nach dem Verbleib der Unterlagen der vergangenen Jahrzehnte stellte. Das Studienarchiv verstand sich als Antwort darauf und sollte als Ort der Bewahrung möglichst viele Quellen vor der teilweisen oder kompletten Vernichtung bewahren. Mittlerweile sind im Studienarchiv Quellen (Archivalien, Bücher, Reihen) von über 600 Personen und Institutionen vereint. Seit 2022 ist die Sammlung Teil des Archivs und der Bibliothek der Stiftung Naturschutzgeschichte Deutschlands. Das IUGR ist nach wie vor an der Pflege und dem weiteren Aufbau der Sammlung maßgeblich beteiligt.

Zur Nutzung des Studienarchivs Umweltgeschichte

Alle Beständen können vor Ort im Studienarchiv recheriert und genutzt werden. Sowohl Bibliotheks- als auch Archivalienbestände gelten als Präsenzbestände. Eine Ausleihe ist nicht möglich. Für die Nutzung der Archivalien ist im Vorfeld ein Benutzungsantrag auszufüllen, der neben Angaben zur Person auch Auskunft über das Thema und den Zweck der Nutzung gibt. Mit der Unterschrift zum Antrag verpflichtet sich der Nutzer zur Einhaltung der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes sowie der Benutzungsordnung des Studienarchivs Umweltgeschichte. Für Reproduktions- und Rechercheaufträge werden auf Grundlage einer Gebührenordnung die Kosten in Rechnung gestellt. Das Studienarchiv verfügt über keine festen Öffnungszeiten. Wir möchten Sie bitten, im Vorfeld der Nutzung einen Termin mit uns abzustimmen.

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Studienarchivs Umweltgeschichte

In ihrer Gesamtheit stellen die im Studienarchiv enthaltenen Quellen ein umfassendes Gedächtnis zur ostdeutschen Umweltgeschichte dar. Dabei wird das gesamte Spektrum der hier vorzufindenden Kulturlandschaften und der für ihre geschichtliche Entwicklung relevanten Triebkräfte abgedeckt. Das Spektrum der Landschaften umfasst:

  • die Agrarlandschaften einschließlich der durch Meliorationsmaßnahmen für landwirtschaftliche Zwecke überformten großen Feuchtgebiete (z.B. Friedländer Große Wiese, Altmärkische Wische, Magdeburger Börde);
  • die durch Land- und Forstwirtschaft sowie Erholungsansprüche bestimmten Seenlandschaften (z.B. Mecklenburgische Seenlandschaft mit Müritzgebiet, Kleinseenplatte) und Mittelgebirgslandschaften (z.B. Harz, Sächsische Schweiz);
  • die Küstenregionen mit ihren vielfältigen Nutzungsansprüchen (z.B. Rügen, Darß, Usedom);
  • die durch den Braunkohlentagebau geprägten Landschaften und Bergbaufolgelandschaften (Lausitzer Revier, Mitteldeutsches Revier);
  • die zu DDR-Zeiten als Schwerpunktbereiche der Umweltprobleme relevanten Industrielandschaften in Mitteldeutschland (z.B. Bitterfeld, Wolfen, Schkopau);
  • städtische Gebiete mit ihren spezifischen ökologischen wie sozio-ökonomischen Entwicklungszusammenhängen (Berlin, Halle-Leipzig, Dresden).

Zu folgenden Themenbereichen finden sich Quellen im Studienarchiv: Umweltgeschichte, Technikgeschichte, Umweltschutz, Umweltpolitik, Naturschutz, Denkmalschutz, Heimatgeschichte, Raum- und Stadtplanung u.v.a.m.

Sammeln, Bewahren und Forschen im Studienarchiv Umweltgeschichte

Charakteristisch für die Arbeit des Studienarchivs ist, dass sich diese nicht auf das bloße Sammeln und Archivieren beschränkt. Zum einen ist das Archiv Grundlage für eigene Forschungsarbeiten zur Umweltgeschichte. Eine ganze Reihe von Symposien, Fachtagungen und Veröffentlichungen ist Beleg für einen aktiven Umgang mit dem Studienarchiv und seinem Umfeld. Zum anderen wird durch verschiedene Aktivitäten ein umfangreiches Netzwerk von Historikerinnen und Historikern, Spenderinnen und Spendern sowie kooperierenden Einrichtungen betreut.

Übergabe von Unterlagen ins Archiv

Wir sammeln Archiv- und Bibliotheksgut zu den Bereichen:

  • Heimat- und Naturschutz, Heimatgeschichte vor 1945,
  • Umwelt- und Naturschutz, Heimatgeschichte und Denkmalpflege in der DDR (Natur- und Heimatfreunde, Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR und andere),
  • Umwelt- und Naturschutz, Heimatgeschichte und Denkmalpflege seit 1990 in den neuen Bundesländern.

Wenn Sie Quellen und Dokumente zu diesen Themen haben und sie nicht mehr benötigen und die Zeugnisse Ihrer wissenschaftlichen, beruflichen oder ehrenamtlichen Natur- und Umweltschutzarbeit am richtigen Ort wissen wollen, dann ...

Werfen Sie nichts weg und regeln Sie in Absprache mit uns, wo die Zeugnisse Ihrer Tätigkeit bleiben sollen!

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns! (Kontakt)

Zur Übernahme von Archivalien (als einmalige Quellen zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes) schließt die Stiftung Naturschutzgeschichte mit Ihnen bei Bedarf einen Vertrag ab, um dies im beiderseitigen Einvernehmen zu regeln.