Auslandssemester in Schweden

Am 29.08.2013 ging es los: Auf nach Schweden!

 

Voller Aufregung und mit gemischten Gefühlen saß ich nach meinem Flug bis Kopenhagen im Zug nach Växjö. Die Ankunft wurde sehr nett und angenehm gestaltet. Studierende der Linné-Universität holten uns Erasmus Studenten vom Bahnhof ab und brachte uns zum Campus. Dort bekamen wir unsere Schlüssel und wurden auch hier wieder durch die Studierenden zu unseren Zimmer begleitet.

 

Ich habe in einem Wohnheim nicht direkt auf dem Campus, sondern nahe dem Stadtzentrum gewohnt. Der Campus war dennoch gut mit dem Fahrrad (15min) oder Bus erreichbar. Bei schönem Wetter war es auch angenehm den Weg zu Fuß, vorbei an schöner Natur und Seen, zu gehen.

 

Jede Etage des Wohnheims hatte 16 Zimmer, die jeweils ein eigenes Bad hatten, einen Gemeinschaftsraum und eine Küche. Die vorherigen Bedenken, mit so vielen Personen zusammen zu leben, lösten sich schnell in Luft auf. Das gemeinsame zusammensitzen, einmal  wöchentlich  gemeinsam  kochen  und  vor  allem  die  verschiedenen  Charaktere machten es sehr angenehm. Es war sehr spannend die anderen Nationen kennenzulernen. Typische Gerichte aus ihren Ländern probieren, typische Gebräuche und Sitten erfahren, Klischees, die über das eigene Land und fremde Länder bestehen, auszutauschen und vieles mehr.   Dabei zu bemerken wie mein Englisch durch das tägliche Zusammensein immer fließender wurde, war zudem ein positiver Effekt. 

Die Linnéuniversität ist sehr neu und sehr gut ausgestattet. Die Kurse sind so geplant, dass sie nacheinander stattfinden, d.h. 4-5 Wochen Kursdauer, direkt anschließend eine Prüfungsleistung und dann erst beginnt der nächste Kurs. Dies hatte für mich Vor- und Nachteile: Zum einen kann man sich voll und ganz auf einen Kurs und seinen Inhalt konzentrieren und auch die Prüfung in „Ruhe“ und nicht geballt in einem Prüfungszeitraum, wie in Deutschland, ablegen. Andererseits empfand ich die Zeit teilweise zu kurz, um den Inhalt zu vermitteln und auch die Zeit um eine Hausarbeit oder Gruppenarbeit zu erledigen, war teilweise etwas knapp. Insgesamt waren die Kurse sehr interessant und lehrreich und haben meine englischen Sprachkenntnisse gefördert und verbessert. Da die schwedische Mentalität von Gleichberechtigung geprägt ist, wurden Professoren ohne Titel und mit Vornamen vorgestellt. Das gegenseitige duzen entspannte die Atmosphäre zwischen Lehrenden und Studierenden. Leider gestaltete sich die Anrechnung der absolvierten Kurse an meiner Hochschule als etwas schwierig, sodass ich auch nach meiner Rückkehr noch Prüfungen ablegen musste. Deshalb würde ich einen Auslandsaufenthalt eher während des Bachelors empfehlen.

 

Durch eine Studentenorganisation der Linnéuniversität wurden zahlreiche Veranstaltungen, Partys  und  Reisen  organisiert,  an  denen  man  teilnehmen  konnte.  Mein  persönliches Highlight war die Reise in das finnische Lappland. Dort konnte ich viele, wahrscheinlich einmalige Dinge erleben. Eine Husky-Schlitten-Tour, ein Bad im arktischen Ozean, ein Mal am Polarkreis zu stehen und die Möglichkeit die Nordlichter zu sehen, machten diesen Trip unvergesslich. Auch in eigener Initiative machte ich mich mit neu gewonnenen Freunden auf Reisen in verschiedenste Städte Schwedens, z.B. Göteborg, Stockholm und Kalmar.

Ich konnte viele tolle Erfahrungen in diesem Auslandsemester sammeln. Die vielen neuen Eindrücke, die tollen Menschen, die ich kennengelernt habe, die Reisen und auch das Studentenleben waren durch und durch positiv.

Es bleibt nur noch eins zu sagen: Ich würde es wieder tun 

(Verena Schultheiß, Master Gesundheitswissenschaften)