Zwischen Hainich-Nationalpark und von Kali-Bergbau

Der Norden Thüringens, für fast alle von uns fast ein weißer Fleck auf der Landkarte, hat Außerordentliches zu bieten. Das konnten wir in einer Woche zwischen Hainich-Nationalpark und von Kali-Bergbau geprägten Landstrichen eindrucksvoll erleben. Überall trafen wir auf engagierte Menschen, die leidenschaftlich für ihre Dörfer und Städte, die Natur und Kultur dieser Gegend eintreten und bewundernswerte Projekte auf die Beine gestellt haben. Da wären beispielsweise ein Kunsthof in einem kleinen Dörfchen, der zum kulturellen Zentrum für die ganze Region wird und jährlich Tausende BesucherInnen anzieht, oder wie aus einer Ruine inmitten eines verlassenen Grundstücks in Nordhausen ein Treffpunkt in einem wundervollen Parks für Jung und Alt werden kann. Wir haben Menschen getroffen, die aus verfallenden Bauwerken Bibliotheken oder spirituelle Zentren gemacht haben. Menschen, die das Natur- und Kulturerbe ihrer Region annehmen, darin die Chancen zu sehen, Vorbildfunktionen zu übernehmen, Dinge neu denken und anzupacken - durchaus herausfordernd, weil das Erbe auch Lasten beinhaltet: Konzentrationslager und Kriegswunden, Ausbeutung der Natur und fortdauernde Belastungen für Mensch und Umwelt. Von den Katakomben unter der Burg Lohra bis auf die Gipfel von Bergbau-Halden und dem Kyffhäusergebirge, Baustellenbesichtigungen im Park Hohenrode und dem märchenhaften Hainich; unsere Empfehlung: Einen Besuch in einer Region, die überrascht - nur ein paar Grad kälter hätte es auch sein dürfen.</pre>