Kleines Projekt: Naturschutzfachliche Bewertung von Wäldern anhand ausgewählter Organismen

In einem Waldgebiet um Neubrandenburg sind ausgewählte Organismengruppen (verschiedene Wirbellosegruppen & Gefäßpflanzen) während des Sommersemesters von einer kleinen Gruppe Studierender erfasst worden. Auf dieser Grundlage sind naturschutzfachliche Bewertungen geschaffen worden. Ein ganz besonderes Augenmerk wurde dabei auf die holzbewohnenden (xylobionten) Käfer gerichtet. Diese Käferarten sind insbesondere an Alt- und Totholz gebunden.

Für viele Wald-Organismen, wie Insekten, Vögel und Pilze ist totes Holz eine wichtige Lebensgrundlage. Etwa ein Viertel aller heimischen Käferarten ist auf dieses Substrat angewiesen. Da Totholz für so viele Arten unverzichtbar ist, wird es allgemein als Indikator für eine hohe Artenvielfalt anerkannt. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden die Wälder sowohl industriell, als auch privat stark genutzt. Holz, das nicht als Bauholz verwendet werden konnte, galt als Brennholz, selbst kleinste Äste wurden gesammelt. Totholz, das in einem Urwald 20-50% des Holzvolumens ausmachen kann, wurde somit in bewirtschafteten Wäldern seltener und mit ihm viele xylobionte Organismen.

In dem Projekt ist unter Leitung von Herrn Professor Dr. Grünwald den Studierenden gezeigt worden, wie in einem ausgewählten Waldstück Bodenfallen richtig aufgestellt werden können, damit diese dann später im Labor systematisch untersucht und geordnet werden können. Die Bodenfallen sind zunächst im Labor nach fünf verschiedenen Kategorien eingeteilt worden. Aufgeteilt ist zwischen Käfer, Kurzflügelkäfer, Spinnen, Landasseln und Sonstiges (Arten, die nicht zuzuordnen sind). Nach dieser ersten groben Aufteilung wird dann der Fokus auf die genaue Artbestimmung von xylobionten Käfern gelegt. Diese alt-und totholz gebundenen Arten werden mit Hilfe eines Binokulars und Bestimmungsliteratur untersucht und bestimmt. Nach der Auswertung der xylobionten Käfer kann abschließend bewertet werden, welchen naturschutzfachlichen Wert der Wald mittels der Totholzarten als Bioindikatoren hat. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden abschließend in Form eines Berichts aufbereitet.